Fahrzeugüberprüfung : ARBÖ rät zu Fahrzeug-Check vor der Urlaubsfahrt

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Flüssigkeiten

Sämtliche Flüssigkeiten im Fahrzeug wie Motoröl, Bremsflüssigkeit und Scheibenputzmittel sollten vor Fahrbeginn kontrolliert werden. Fehlt Bremsflüssigkeit, muss in jedem Fall ein ARBÖ-Prüfzentrum oder eine Fachwerkstätte aufgesucht werden. Motoröl und Scheibenreiniger können auch sehr leicht selbstständig nachgefüllt werden.

Beleuchtung

Mangelhafte Beleuchtung ist sowohl in Österreich als auch im Ausland verboten und kann zu hohen Strafen führen. Daher lohnt es sich in jeden Fall sämtliche Scheinwerfer und Blinker zu kontrollieren. Außerdem ist zu beachten, dass in einigen europäischen Ländern wie die Tschechische Republik, Ungarn, Slowenien, Slowakei und Kroatien das Mitführen eines Ersatzlampensets vorgeschrieben und in anderen Ländern (Italien, Frankreich) empfohlen wird. Ausgenommen davon sind Autos mit Xenon- oder LED-Scheinwerfern.

Reifen

Zu beachten ist zudem der Zustand der Reifen. Grundsätzlich gilt in Europa eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter, diese darf nicht unterschritten werden. Außerdem sollte vor Urlaubsfahrten mit mehreren Passagieren und jeder Menge Gepäck aufgrund des höheren Fahrzeuggewichts der Luftdruck in den Reifen angepasst werden. Wenn sich nämlich zu wenig Luft im Reifen befindet, kann sich der Treibstoffverbrauch erhöhen und das Bremsverhalten des Fahrzeugs verändern.

Klimaanlage

Nicht nur umsichtiges Fahrverhalten ist gefragt, sondern auch gute Luft im Inneren des Autos. Ein Check der Klimaanlage zahlt sich aus, da sich im gesamten Klimasystem im Laufe der Zeit Bakterien und Pilze ansammeln können, wie der ARBÖ im Rahmen einer Überprüfung bestätigen konnte: Im gesamten Filter haben sich 600.000 lebende Bakterien, 350.000 lebende Pilze und zigtausende lebende Hefen im Laufe von fünf Jahren angesammelt. Besonders überraschend ist, dass vor allem Mikrolebewesen vorhanden waren, die bei rund 37 Grad, also auch Körpertemperatur, gedeihen. Damit diese unangenehmen Beifahrer die Klimaanlage aber nicht als „Taxi“ verwenden, sollten spätestens alle zwei Jahre der Filter und die Kühlflüssigkeit gewechselt werden, und das gesamte Leitungssystem desinfiziert werden.

Aber auch ein falscher Einsatz der Klimaanlage kann dafür verantwortlich sein, im Urlaubsort zu erkranken beziehungsweise mit Verspannungen zu kämpfen. Die Ursache: „Mehrere Menschen auf engstem Raum teilen sich ein relativ geringes Luftvolumen und damit kann vor allem bei schlecht gewarteten Klimaanlagen die Schadstoffkonzentration sehr schnell ansteigen. Gemeinsam mit extremen Außentemperaturen kann das zu wüstenähnlichen Klimafaktoren im Autoinneren führen, erklärt der Bioaerosol-Experte Professor Joseph Strauss von der Universität für Bodenkultur.

Es wird empfohlen, vor der Fahrt die gewünschte Temperatur und das Programm zur Luftverteilung und Gebläsestärke einzustellen. Bei Anlagen mit Halbautomatik bringt zunächst das auf- und dann stufenweise zurückgedrehte Gebläse den gewünschten Erfolg. Ein paar Minuten vor Ende der Fahrt - das gilt für alle Klimasysteme - sollte der FahrerInnen die Kühlung ausschalten und das Gebläse laufen lassen. Dann bleibt keine Restfeuchtigkeit im Lüftungssystem zurück, die Keim- und Geruchsbildung begünstigt.

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