OGM-Umfrage : Der Weg zum Fahrzeugkauf

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Dafür wurden rund 1.000 Personen online befragt. Als Ergebnis zeigt sich einerseits eine gewisse Online-Affinität bei der Informationsbeschaffung, andererseits ist der Besuch im Autohaus noch immer ein wichtiger Faktor. Mehr als 80 % der Befragten würden sich demnach vor der Anschaffung eines neuen oder gebrauchten fahrbaren Untersatzes online informieren – nicht nur auf Websites, sondern auch in Blogs, Foren und auf diversen Social Media-Plattformen. 70 % suchen vor der Kaufentscheidung den Kfz-Fachhandel auf. Publikumsmedien (18 %) und Autofachzeitschriften (17 %) weisen laut der Befragung noch eine gewisse Wichtigkeit auf, diese verlieren im Informations- und Entscheidungsprozess aber zunehmend an Bedeutung. Somit ist festzuhalten, dass Online-Informationen und der Fachhandel gemeinsam im Prozess der Fahrzeuganschaffung eine wichtige Rolle spielen. Wird ein neues Fahrzeug angeschafft, so nehmen Informationsbeschaffung und Abschluss ausschließlich mittels Internet mit 13 % eine noch eher kleine Rolle ein, sind aber dennoch im Steigen begriffen.

Vertrauen als wichtiges Asset für den Fachhandel

Als Motive für den Kauf beim Fachhandel gelten Vertrauen (61 %), regionale Nähe (49 %), Besichtigung/Probefahrt /38 %), das persönliche Gegenüber (29 %), die Rücknahme des Gebrauchtwagens (24 %) und das Misstrauen gegenüber einem Online-Kauf (17 %). Diese traditionellen Motive werden vor allem bei der älteren, ländlichen und weiblichen Bevölkerung schlagend. Nach wie vor ein Nischenthema – nicht nur in der Zulassungsstatistik – bleiben rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge. Von den rund 1.000 Befragten erwägen lediglich 2 % den fixen Kauf eines E-Autos, 5 % halten diesen für wahrscheinlich.

Aufgrund der Ergebnisse ist Burkhard Ernst, Landesgremialobmann des Wiener Fahrzeughandels, überzeugt, dass der Fachhandel auch in den kommenden fünf bis zehn Jahren weiterhin eine starke Position rund um die Fahrzeugbeschaffung einnehmen wird. Allerdings würden natürlich das Internet und auch die Bestrebungen der Fahrzeugimporteure, Autos im Direktvertrieb zu verkaufen, den Druck auf den stationären Handel weiter erhöhen. In diesem ist ein Szenario jedoch bereits eingetreten: Die Ausdünnung im Händlernetz, die sowohl Überlegungen vonseiten der Importeure als auch der gestiegenen Anzahl an Insolvenzen im Automobilhandel (2018: +43 % gegenüber 2017) geschuldet ist. Heutzutage könne man dank der Servicekomponente noch genügend Kunden an das Autohaus binden: „Allerdings braucht das Aftersales-Geschäft eine entsprechende Professionalisierung“, gibt Ernst zu bedenken.