Bunter Reigen an Kritikern : Dytrich hält Ökoprämie für nicht zielführend

Bereits 2017 – damals natürlich unter ganz anderen (äußeren) Voraussetzungen – hatte sich Wolfgang Dytrich gemeinsam mit Friedrich Nagl, ehemaliger Bundesinnungsmeister der Kfz-Techniker, gegen eine Ökoprämie ausgesprochen. „Immer, wenn der Fahrzeughandel mit Absatzproblemen kämpft, treten Proponenten des Fahrzeughandels mit der Forderung nach einer Ökoprämie auf den Plan. Ich bin der Meinung, dass die Probleme im Handel tiefergreifende Ursachen haben, die zuerst thematisiert werden müssten. Neue Lösungswege sind anzustreben, denn die Krise im Fahrzeughandel ist zum Großteil nicht Corona-bedingt“, betont Wolfgang Dytrich.

Der Vertreter des Ersatzteilhandels stimmt damit in den Kanon der Kritiker in Deutschland und Österreich ein, die eine Ökoprämie für nicht sinnvoll erachten: Dazu zählen der renommierte deutsche Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, die Autoren einer aktuellen Studie der Universität Wien, der GVA in Deutschland und das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Zudem folgt Wolfgang Dytrich der geläufigen Ansicht, dass mit einer Ökoprämie eine Vernichtung von Volksvermögen einhergeht. Zudem sei derzeit noch offen, was die Corona-Krise für den motorisierten Individualverkehr konkret bedeutet. Durch Arbeitslosigkeit und verstärkte Tätigkeiten im Homeoffice würden die gefahrenen Kilometer in diesem Jahr wohl (deutlich) zurückgehen, anderseits gewinnt das Auto in der öffentlichen Meinung an Zustimmung, da es aktuell als sicherstes Fortbewegungsmittel ohne Möglichkeit der Virenübertragung gilt – ganz im Gegensatz zu öffentlichen Verkehrsmitteln.

Gerade in der aktuellen Situation sollte die Reparatur von Fahrzeugen als Chance für den Fahrzeughandel (mit seinen angeschlossenen Werkstätten) und die freien Kfz-Betriebe gesehen werden. Auch im Ersatzteilhandel stehen die Vorzeichen derzeit positiv, da durch die Grenzschließungen die Ersatzteillieferungen von Osteuropa nach Österreich gestoppt wurden, und zudem die Konsumenten in Krisenzeiten verstärkt auf regionale Lieferanten setzen würden. Von dieser Situation würden alle Seiten profitieren, meint Wolfgang Dytrich.

Durch die Corona-Krise hat auch die konstituierende Sitzung des Landesgremium Wien des Fahrzeughandels bis dato noch nicht stattgefunden – laut informierten Kreisen könnte diese erst für Oktober 2020 einberufen werden. Wolfgang Dytrich hatte ja bei der Wirtschaftskammerwahl Anfang März mit einer eigenen Liste auf einer Grünen Wahlplattform ein Mandat errungen. Ob er das Mandat annimmt, ist weiterhin noch offen.