Autoindustrie : Österreich ist EU-weites Schlusslicht
„Die Zahlen bestätigen, wovor wir ständig warnen. Es ist unverständlich, dass die Politik weiterhin kontraproduktiv handelt und gegen die Automobilindustrie agiert“, so Dr. Felix Clary, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, angesichts der kürzlich veröffentlichten Zahlen des Europäischen Automobilherstellerverbandes ACEA. Während es europaweit einen Aufschwung am Automobilmarkt gibt (+ 8,5 %), gingen die Neuzulassungen in Österreich im ersten Quartal 2015 um 7,5 % zurück. Nur in insgesamt sechs EU-Mitgliedstaaten ging die Zahl der Neuzulassungen zurück, unter ihnen ist Österreich das Schlusslicht.
„Während der europäische Automarkt blüht, werden in Österreich im Zuge der aktuellen Steuerreform erneut die automotiven Steuern erhöht und die Rahmenbedingungen für die Autobranche dadurch weiter verschärft“, warnt Clary. Die geplante Erhöhung des Sachbezugs für Dienstfahrzeuge mit Privatnutzung über 120 g/km CO2-Ausstoß von 1,5 auf 2,0 % werde zu einem Rückgang im Firmenkundensegment führen. Das Firmenkundengeschäft mache derzeit allerdings rund 60 % der Neuzulassungen aus. Abgesehen davon wurden erst vor einem Jahr die NoVA und die motorbezogene Versicherungssteuer erhöht.
Die Leitbranche Automobilwirtschaft trägt 11 % zum BIP bei und jeder neunte Arbeitsplatz in Österreich geht auf sie zurück. „Eine Schwächung der Automobilindustrie bedeutet auch eine Schwächung der österreichischen Wirtschaft“, betont Clary und weiter: „Das kann nicht im Interesse der politischen Handlungsträger sein und ist definitiv nicht im Interesse der Automobilindustrie. Die permanenten Steuererhöhungen im automotiven Sektor sind rational nicht nachvollziehbar und können demnach nur ideologisch gesteuert sein.“ Man habe bereits mehrfach dargestellt, dass die Maßnahme aus fiskal- und wirtschaftspolitischer sowie ökologischer Perspektive kontraproduktiv ist.