MIV in der Zukunft : Quo vadis E-Mobilität?

Denn derzeit wird vieles in Richtung Förderung der E-Mobilität unternommen, aber es spiegelt sich noch nicht in den großen Verkaufserfolgen wider. Die Reichweite ist längst nicht mehr das große Thema, aber nach wie vor der Preis. Denn die Anschaffung eines umweltfreundlichen Fahrzeuges ist aktuell noch immer teuer, der Betrieb hingegen günstig. Und so rechnet der Klima- und Energiefonds in seinem "Faktencheck" vor, dass neben dem Anspruch von Ankaufsförderungen E-Auto-Besitzer im Jahr durchschnittlich zwischen 500 und 600 Euro an Treibstoffkosten sparen. Der immer wieder aufkommenden Kritik, E-Fahrzeuge wären durch den komplexen Produktionsprozess und den Betrieb mit konventionell erzeugten Stom die wahren "Umweltsünder", begegnet man ebenfalls: "Berücksichtigt man den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge inklusive Batterieproduktion, verursachen E-Fahrzeuge gegenüber fossil betriebenen Kfz um 70 bis 90 Prozent weniger CO2." Das gilt allerdings nur, wenn der Strom für die Batterieladung zu 100 % aus erneuerbaren Quellen stammt - das funktioniert nicht einmal im "Wasserkraftland" Österreich das ganze Jahr über. Auch könnten laut der E-Mapp-Studie (2016) bis 2030 bis zu 33.900 Jobs entstehen und 3,1 Mrd. Euro Wertschöpfung in Österreich generiert werden. Dem gegenüber steht allerdings die Wichtigkeit der heimischen Fahrzeugindustrie, die bis dato mit konventionellen Antrieben erfolgreich unterwegs ist. 43 Mrd. Euro Umsatz werden demnach jährlich von der österreichischen Automobilwirtschaft (Produktion, Handel und Reparatur) erwirtschaftet, direkt und indirekt finden dadurch 450.000 Personen Beschäftigung. Der Wandel im Mobilitätsverhalten wird auch die österreichische Wirtschaftslandschaft tangieren - offen nur, in welchem Ausmaß. Denn rein batteriebetriebene Fahrzeuge können, müssen aber nicht die Mobilitätsform der Zukunft sein. Denn was ist, wenn die Brennstoffzelle aus dem Schatten tritt und die Industrie verstärkt auf diese Antriebsart setzt? (ags) Fotohinweis: Bosch