Tipps & Tricks : Wird in Ihrem Auto richtig geheizt?

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Temperaturen um den Gefrierpunkt, meterhoher Schnee, glatte Straßen und eisiger Polarwind. Dies und noch viel mehr, wie beispielsweise beschlagene Scheiben, haben wir der Kältewelle zu verdanken, die derzeit große Teile Europas und vor allem Österreichs fest im Griff hält. Die folgenden Empfehlungen helfen, sicher und komfortabel durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Klare Scheiben

Der Unterschied zwischen niedrigen Außentemperaturen und einem warmen Fahrzeuginnenraum führt zu beschlagenen Scheiben. „In dieser Situation sollten Sie die Klimaanlage auf die höchste Stufe schalten und die Lüftungsdüsen auf Fenster und Windschutzscheibe richten“, erläutert María García, Ingenieurin in der Abteilung für Entwicklung und Aerodynamik bei Seat. Moderne Fahrzeuge verfügen über ein verbessertes Enteisungssystem der Scheiben. Die „Defrostfunktion“, die zum Beispiel in Modellen wie dem Ateca zum Einsatz ist, beschleunigt den Prozess.

Beheizte Sitze zum schnellen Aufwärmen

Die effektivste Methode, um sich möglichst schnell aufzuwärmen: Mit einer Sitzheizung ist Ihnen bereits nach drei Minuten warm. „Schalten Sie die Heizung ein, wenn Sie ins Auto steigen, und stellen Sie die gewünschte Wohlfühltemperatur ein. Sie sollten die Heizung nicht längere Zeit auf einer hohen Temperatur laufen lassen“, empfiehlt García. Die kleinen Helfer kosten auch immer Strom, denn die Geräte werden nämlich meist von der Lichtanlage mit Strom versorgt, die aber selbst über den Motor angetrieben wird. Und dabei gilt das Prinzip: Je mehr Geräte eingeschaltet sind, um so mehr Strom wird benötigt und um so mehr Sprit wird am Ende verbraucht.

Die ideale Reisetemperatur: 21,5 °C

Diese Temperatur wird als Komforttemperatur bezeichnet. Über die Automatikfunktion der Klimaanlage wird die Innentemperatur des Fahrzeugs automatisch geregelt. „Sie sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme: Die Hälfte der Warmluft wird mit etwa 40 °C in den Fußbereich geleitet und kühlt sich auf dem Weg zum Oberkörper ab, damit Sie am Steuer einen klaren Kopf bewahren“, erläutert die Ingenieurin. Zu hohe Temperaturen im Auto führen zu Schläfrigkeit. „Eine Innentemperatur von 35 °C hat einen ähnlichen Effekt wie ein Blutalkoholspiegel von rund 0,5 Promille“, warnt sie.

Anlage regelmäßig überprüfen lassen

Damit man die Vorteile eines klimatisierten Pkw auch nutzen kann, rät der Mobilitätsclub ÖAMTC zumindest alle zwei Jahre zu einem Klimaanlagen-Check. "Klimaanlagen sind mit Kältemitteln befüllt. Diese verflüchtigen sich sehr leicht und damit lässt die Kühlleistung stark nach", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Die optimale Menge an Kühlmittel, die Dichtheit des Systems und ein funktionierendes Aggregat tragen dazu bei, dass die Klimaanlage optimal funktioniert.

Bei der Klimaanlagen-Überprüfung wird das Kältemittel abgelassen, gewogen und eine eventuell fehlende Menge wieder nachgefüllt. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich der Innenraum-Luftfilter kontrolliert beziehungsweise wenn nötig getauscht werden. Außerdem wird die Klimaanlage bei Bedarf desinfiziert. So lässt sich der unangenehme Modergeruch vermeiden, den ältere Anlagen oft im Fahrzeug verströmen.

Stellt der Autobesitzer eine Wasserlache unter dem Fahrzeug fest, handelt es sich um Kondenswasser, das vom Verdampfer getropft ist. Das ist ganz normal. Ebenso harmlos ist ein Nebel, der kurze Zeit nach dem Einschalten der Klimaanlage aus den Luftdüsen strömt. "Dieser Nebel stammt ebenfalls vom Verdampfer und ist nichts anderes als feuchte Luft", erklärt Kerbl abschließend.

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