Fahrzeugflotten : WLTP-Einführung für extremen Rückgang bei Fahrzeuganmeldungen verantwortlich

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© Tomasz Zajda - stock.adobe.com

Die Folgewirkungen durch Einführung des WLTP-Prüfzyklus haben sich im September spürbar auf den europäischen Automobilmarkt ausgewirkt. Zu diesem Schluss kommt der britische Automotive Analyst Jato Dynamics. Demnach verzeichnete der europäische Automarkt den spürbarsten Rückgang an Fahrzeugregistrierungen seit einem Jahrzehnt. Im Vergleich zum September des Vorjahres wurden 343.000 Fahrzeuge weniger registriert.

Der tiefe Fall folgte nun auf den ungewöhnlich anmeldungsstarken August, bedingt durch die mit 1. September in Kraft getretenen strikteren Emissionsstandards des neuen Testverfahrens für Fahrzeuge (WLTP). Begünstigt worden ist der Effekt insbesondere durch die verstärkte Anmeldung von Flottenfahrzeugen und den angekurbelten Verkauf mithilfe besonderer Konditionen – etwa hohe Rabatte – an Privatkunden.

Der negative Effekt bei den Fahrzeugregistrierungen war in ganz Europa spürbar, als 23 von 27 Märkten an Jato berichteten, Rückgänge im doppelstelligen Bereich zu verzeichnen. Nur Kroatien konnte laut Jato bei den Anmeldungen zulegen. Der Hauptgrund sei auf den Umstand zurückzuführen, dass viele Modelle im September nicht verfügbar waren, weil die Homologisierung nach dem neuen WLTP-Prüfzyklus noch ausstand. Jato konnte einen Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von WLTP-homologisierten Modellen und der Schwankung bei den Fahrzeugregistrierungen im September feststellen.

„Es mag sich hierbei um einen großen Rückgang handeln, aber es wurde einigermaßen von der Automobilindustrie erwartet, erklärt Felipe Munoz, Global Analyst bei Jato. Wir werden bei den Registrierungen Rückgänge sehen, solange eine große Anzahl an Fahrzeugen aufgrund der neuen Testbedingungen noch nicht erhältlich ist, ergänzt Munoz. „Die große Frage ist, wie lange es dauern wird, bis die Automobilhersteller jene Fahrzeuge homologiert haben, die sie auch am Markt behalten wollen.“

Der Rückgang steht auch in engem Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen, die mit 32.9 Prozent einer der geringsten Marktanteile bisher verzeichneten, einhergehend mit einem Volumensverlust von 40 Prozent. Im Gegensatz dazu konnten alternative Antriebe ihre Marktposition mit 7.9 Prozent ausbauen und sahen sich im September einer Steigerung von 12.7 Prozent gegenüber (plus 85.300 Einheiten). SUVs folgten ebenfalls einem positiven Trend und konnten weitere Marktanteile gewinnen.

Abgesehen von rückläufigen Registrierungszahlen, die um 10.9 Prozent (407.500 Einheiten) gefallen sind, konnte sich der Marktanteil von 31.3 Prozent im September 2017 auf 36.4 Prozent in September 2018 steigern. Alles in allem kommt das Segment der SUVs mit den neuen Anforderungen im Zuge des WLTP-Prüfzyklus besser zurecht. Der Grund ist laut Jato folgender: Der Großteil der Hersteller brachte kürzlich ein SUV-Modell auf den Markt und diese würden aus technischer Sicht mit den Testbedingungen auch leichter zurechtkommen. Die größten Verlierer im September waren mittelgroße und kompakte Fahrzeuge.

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