Abkehr vom Retailbereich : AutoBank AG richtet sich sukzessive neu aus

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Dieser Wegfall hat auch einen Jobabbau zur Folge. Mehr als 20 Mitarbeiter, rund ein Viertel der Belegschaft, wurden mit 29. März 2019 beim AMS zur Kündigung angemeldet. In diesem Zusammenhang hat der Vorstand einen Sozialplan beschlossen.

„Durch die geplanten Maßnahmen sollen die cost-income-ratio sowie die Eigenmittelquoten der AutoBank mittelfristig deutlich verbessert werden, da kostenintensive Geschäftsfelder zu Gunsten weniger aufwändiger Banktätigkeiten aufgegeben werden“, erläutert AutoBank-Finanzvorstand Markus Beuchert. Für das laufende Jahr ist aufgrund der beschlossenen Umstrukturierungsmaßnahmen ein Verlust zu erwarten.

Konkret fällt mit der Neuausrichtung der Kontakt zum Endkunden weg – die Bank peilt damit den Übergang vom Retailfinanzierer zum Refinanzierer von Corporates an. Die Veränderung bei den Retail-Kreditfinanzieren kommt zwar schleichend, ist aber auf dem deutschen Markt, in dem die AutoBank ebenfalls seit Längerem aktiv ist, bereits in Gange und wird nun auch in Österreich zunehmend sichtbar. „Unsere Erfahrungen werden auch durch Studien belegt. Das Strategieberatungsunternehmen Oliver Wyman geht laut Berechnungen zum Automobilvertrieb 2025 davon aus, dass der Anteil der über traditionelle Händler abgewickelten Autokäufe von heute 70 auf nur mehr 50 Prozent zurückgehen wird“, betont ergänzt Christian Sassmann, AutoBank-Vorstand für Regulatorik und Organisationsentwicklung.

Der Leasingmarkt in Deutschland weist seit einigen Jahren ein moderates Wachstum auf und ist zudem anders aufgebaut als in Österreich. „Am deutschen Markt gibt es deutlich weniger Bankentöchter und viel mehr regionale und mittelständische Leasinggesellschaften, die sich am freien Markt refinanzieren müssen. Wir finden also einen Markt vor, in dem wir mit unserer Neuausrichtung erfolgreich reüssieren können“, beschreibt AutoBank-Vertriebsvorstand Gerhard Dangel das Marktpotenzial.