Harsche Kritik : Schirak geht mit Umweltorganisationen hart ins Gericht
Hintergrund: In Kreisen der von der Corona-Krise arg in Mitleidenschaft gezogenen Fahrzeughändler wurden unlängst Rufe nach einer Neuauflage der Ökoprämie laut – eine Forderung, die generell von einem Großteil der Kfz-Branche unterstützt wird. Nur die beiden Nichtregierungsorganisationen können einer Ökoprämie nichts abgewinnen und sprechen von „Marketing-Gag“ und „Schildbürgerstreich“. Aussagen, die der honorige Branchenkenner Schirak nicht auf sich sitzen lassen will. Wenn der WWF in der Person von Klimasprecher Karl Schellmann von „Marketing-Gag“ und „klimapolitischen Schildbürgerstreich“ spricht, „dann hat er sich vermutlich mit dem Inhalt der vorgeschlagenen Aktion in keinster Weise auseinandergesetzt, sondern – wie bei Umweltverbesserungsvereinen üblich – diese Idee reflexartig abqualifiziert“, kritisiert Schirak.
Schirak gibt zu bedenken, dass die österreichische Kfz-Branche (Hersteller/Importeure bzw. Fachhandel) bereits bei der Ökoprämie 2009 kräftig mitgezahlt hat – eine Neuauflage würde aktuell einen Millionenbetrag in zweistelliger Höhe bedeuten. Er spricht auch den Umweltaspekt an, da mit der Ökoprämie alte, schadstoffemissionsstarke Fahrzeuge von den Straßen verschwinden würden. Wenig kann Schirak auch dem alleinigen Fokus auf E-Mobilität abgewinnen. Verbrennungsmotoren könnten bei der Gesamtenergiebilanz mit den batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen durchaus mithalten. „Es wird noch lange Zeit einen Mix unterschiedlicher Antriebsarten für Automobile geben und es ist überhaupt noch nicht ‚abgemacht‘, dass fossile Kraftstoffe völlig vom Markt verschwinden“, so Schirak, der auch den synthetischen Kraftstoffen durchaus eine gewichtige Rolle in der Zukunft einräumt. Nicht zuletzt sorgt auch der Fahrzeughandel für viele Arbeitsplätze und wichtige Einnahmen für die Staatskasse.
Kritik übt der Fachausschussvorsitzende ebenso an den Aussagen des VCÖ, der die Regierung dazu auffordert „Maßnahmen zu setzen, die Österreich zum Kompetenzzentrum für klimaverträgliche Mobilität machen“. Für Schirak ist die Aussage reine Selbstüberschätzung, „es sei denn, der VCÖ möchte damit seine eigene Zukunft absichern“.
Selbstverständlich unterstützt der Fahrzeug-Einzelhandel alle vernünftigen, nachvollziehbaren und wirtschaftlich verträglichen Maßnahmen, um die Sicherstellung einer sauberen und lebenswerten Umwelt zu gewährleisten. „Ein entschiedenes Nein sagen wir jedoch zu überbordenden Aktivitäten von Vereinen und einzelner Nationalstaate, die lediglich dazu geeignet sind, wertvolle Produktionsstätten und damit Arbeitsplätze zu vernichten“, so Schirak. Auch appelliert er an die Auto-Kritiker, Automobilzulieferunternehmen, die einst nach Österreich geholt wurden oder dort ansässig sind, „nicht durch laufende populistisch angelegte ‚Anrempelungen‘ zu einem Standortwechsel ins Ausland zu bewegen“.