Umweltschutz : EU verbannt bis 2030 Palmöl aus dem Dieselkraftstoff

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EU-Kommission will die Beimischung von Palmöl zum Diesel nicht länger als Erneuerbare Energie fördern. Der stufenweise Ausstieg für Palmöl im Biosprit ist bis 2030 angesetzt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), bekannt als ehrgeiziger Kläger im Dieselskandal - fordert weitere Maßnahmen: Demnach soll auch Sojaöl als nicht nachhaltig eingestuft werden.

Die EU-Kommission, die am gestrigen Mittwoch die Beimischung von Palmöl zum Diesel als nicht nachhaltig eingestuft hatte, konnte in dem beschlossenen Rechtsakt vorherige Schlupflöcher weitgehend schließen, die eine Nutzung von Palmöl im Tank weiter ermöglicht hätten.

Frankreich hat Gesetz bereits beschlossen

Damit wird Palmöl im Verkehrssektor nicht länger über die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) der EU gefördert. Deutschland sollte mit gutem Beispiel vorangehen und wie Frankreich Palmöl komplett aus dem Verkehrssektor verbannen, fordert Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Frankreich hat in der Nationalversammlung im Dezember 2018 beschlossen, Palmöl bis 2020 aus dem Biosprit zu verbannen.

Die EU-Mitgliedstaaten und das EU-Parlament haben zwei Monate Zeit, um den Rechtsakt zu verabschieden oder ein Veto einzulegen, aber sie haben keine Befugnis, die Regeln zu ändern. Eine Abstimmung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments ist für den 21. März vorgesehen.

Hintergrund:

Biodiesel mit Palmöl sei laut DUH dreimal klimaschädlicher als herkömmlicher Diesel. Der Anbau von Palmöl führt insbesondere in Südostasien zur Abholzung großflächiger Regenwaldgebiete. Täglich werden etwa 550 Millionen Quadratmeter an Regenwaldfläche abgeholzt, um Platz für Ölpalm- oder Sojaplantagen zu schaffen. Die EU ist weltweit der zweitgrößte Importeur von Palmöl. Mehr als die Hälfte des in die EU eingeführten Palmöls, rund vier Millionen Tonnen, wird derzeit für die Herstellung von Biodiesel verwendet.

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