Ladestationen : Audi will den e-tron mit eigenen Charging-Stationen versorgen

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Plänen des Premiumherstellers Audi zufolge sollen im Fahrwasser des angekündigten Audi e-tron mehr als 72.000 Ladepunkte in 16 EU-Märkten entstehen. Damit verrät Audi ein weiteres Detail über den batteriebetriebenen SUV, der zwar schon fleißig als Erlkönig seine Runden dreht, seine offizielle Premiere aber erst am 18. September stattfindet: Der e-tron soll es angeblich mehr als 400 Kilometer weit schaffen.

Audi sieht den sogenannten e-tron Charging Service als Teil eines ganzheitlichen Ladeangebots. Mit ihren Ladepunkten sind 220 Anbieter daran beteiligt. „Nach dem Audi e-tron startet der Audi e-tron Sportback 2019 als zweites Elektroauto und 2020 folgt der Audi e-tron GT von Audi Sport“, erklärt Peter Mertens, Vorstand Technische Entwicklung bei Audi. “Auf viele Fragen und Zweifel beim Laden haben wir heute schon die richtigen Antworten“, ist Mertens überzeugt.

Über seinen neuen Ladedienst eröffnet Audi allen e-tron Kunden, und damit auch Besitzern von Plug-in-Modellen, Zugang zu etwa 80 Prozent aller öffentlichen Ladestationen in Europa. Zum Marktstart sind bereits mehr als 72.000 Ladepunkte in 16 EU-Ländern verfügbar, weitere acht Märkte in Osteuropa werden einige Monate nach Marktstart folgen. Die Abrechnung erfolgt zentral über nur einen Vertrag mit einheitlichen und transparenten Preismodellen.

„Die Nutzung ist denkbar einfach: Ob AC-oder DC-Laden, ob 11 oder 150 kW – es genügt eine einzige Karte, die e-tron Charging Service Card, um das Laden zu starten. Viele Säulen lassen sich auch über das Scannen eines QR-Codes per Smartphone freischalten. Der Kunde registriert sich einmalig im myAudi Portal für den Dienst und schließt einen individuellen Ladevertrag ab. Die gebündelte Abrechnung aller Ladevorgänge erfolgt automatisch am Monatsende. Über das myAudi Portal kann der Kunde jederzeit seine aktuelle Ladehistorie und die aktuellen Abrechnungen einsehen sowie seinen Vertrag verwalten.“

„Eine längere Fahrt mit Ladestopps ist ebenso einfach wie das Laden selbst. Die Planung erfolgt entweder vorab in der myAudi App oder direkt im Auto. In beiden Fällen bekommt der Kunde die passende Route mit den erforderlichen Ladepunkten angezeigt. Dabei berücksichtigt die Navigation neben dem Füllstand der Batterie auch die Verkehrslage und berechnet die Ankunftszeit inklusive der notwendigen Ladezeit.

Sowohl DC-Ladestationen, an denen der Audi e-tron mit Gleichstrom laden kann, als auch die meisten AC-Säulen zum Laden mit Wechselstrom sind europaweit enthalten. Die Ladeplanung passt sich permanent an die Gegebenheiten an. Sollte beispielsweise eine anvisierte DC-Schnellladestation nicht mehr erreichbar sein, erscheint ein Alternativvorschlag.

Parallel zur Anzeige im Auto läuft die Ladeplanung in der myAudi App nahtlos auf dem Smartphone mit. Während eines aktiven Ladevorgangs zeigt sie die verbleibende Ladezeit und den aktuellen Ladezustand der Batterie an. Der Kunde erhält auf Wunsch eine Push-Nachricht, sobald er seine Fahrt fortsetzen kann. Ebenso lässt sich auch die Vorklimatisierung per App steuern.“

Plug & Charge kommt 2019

Von 2019 an wird das Laden für Audi-Kunden noch komfortabler. Dann debütiert die Funktion Plug & Charge. Damit autorisiert sich der Audi e-tron über modernste kryptographische Verfahren selbst an Ladesäulen und schaltet sie frei – eine Karte wird nicht benötigt. Alle Audi e-tron, die ab Mitte 2019 vom Band fahren, werden die Funktion ab Werk unterstützen. Auch im privaten Umfeld kann der Kunde Plug & Charge zur Freischaltung seines Ladesystems „connect“ nutzen. Die Eingabe einer PIN zum Schutz vor Fremdnutzung entfällt dann.

Schnellladen mit bis zu 150 kW

Um die Möglichkeit des Schnellladens voranzutreiben haben der VW-Konzern mit Audi und Porsche, BMW, Daimler und Ford das Gemeinschaftsunternehmen „Ionity“ gegründet. An dessen leistungsfähigen DC-Säulen kann der Audi e-tron als erstes Serienautomobil mit bis zu 150 kW laden. Damit ist er in etwa einer halben Stunde bereit für die nächste Langstrecken-Etappe.

Der e-tron Charging Service bindet das Schnellladenetz von Ionity an, das sukzessive ausgebaut wird und bis zum Jahr 2020 bereits 400 Stationen umfassen soll. Autos laden dort zum größten Teil mit Ökostrom. Darüber hinaus komplettieren weitere Schnelllade-Stationen anderer Anbieter das Angebot des e-tron Charging Service entlang der Langstrecke.

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