EY-Analyse : Autohersteller rund um den Globus in Bedrängnis
So ist der Gesamtgewinn der 17 größten OEM um 58 % auf 7,5 Milliarden Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen. Beim Umsatz gab es einen Rückgang um 9 %, die Zahl der verkauften Neuwagen sank um 21 %.
Ein kleiner Lichtblick zeigt sich jedoch darin, dass die Autokonzerne für die Bewältigung der Krise auf einen großen Finanzpolster zurückgreifen können. Zum Ende des ersten Quartals verfügten die Big Player über liquide Mittel von 207 Milliarden Euro und damit um 13 % mehr als zum Ende des vierten Quartals 2019. Die höchste Liquidität konnte Toyota mit rund 35 Milliarden Euro für sich verbuchen, dahinter folgen Volkswagen mit rund 28,5 Milliarden Euro und General Motors mit 24,4 Milliarden Euro.
Mit diesen Zahlen wird das Ausmaß der Corona-Krise allerdings noch lange nicht sichtbar, betonen die Experten der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die für ihre Analyse einen Blick auf die Finanzkennzahlen der 17 größten Automobilkonzerne weltweit geworfen haben. „Im ersten Quartal haben wir nur die anfänglichen Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie gesehen. Das zweite Quartal wird noch sehr viel schlechter ausfallen. Dann wird die Autoindustrie weltweit tief in die roten Zahlen fallen“, prognostiziert Gerhard Schwartz, Leiter des Bereiches Industrial Products bei EY Österreich.
Als Auswirkungen nennt der EY-Experten Konsolidierung und Stellenabbau, Werksschließungen würden unvermeidbar sein. „Die Autoindustrie litt schon vor Corona unter hohen Überkapazitäten.“ Nun gelte es, dass – etwa durch ein Konjunkturpaket der (deutschen) Bundesregierung – die richtigen Weichen gestellt würden, damit Investitionen in Zukunftstechnologien gefördert und damit die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der Autoindustrie gestärkt werden.