Nachbericht : AutoZum 2023 zeigte Innovationen für die Werkstatt von morgen

Autozum 2023

„AUTOSERVICE“ war in Halle 1 mit einem Messestand vertreten und viele Besucher nutzten die attraktiven Networking-Möglichkeiten: (v.l.) Komm.Rat Mag. Ing. Bernard Dworak, Vorsitzender Fachausschuss Ersatzteilehandel im Bundesgremium und Landesgremium Wien Fahrzeughandel, „AUTOSERVICE“-Chefredakteur Andreas Übelbacher, und vom Turbolader-Spezialisten BTS aus Bayern Thomas Ücker, Tobias Reicheneder, und Alexander Hummer

- © Andreas Übelbacher

201 Aussteller aus 13 Ländern und 11.636 Besucherinnen und Besucher kamen zur 31. Ausgabe der Messe. „Die AutoZum 2023 war eine wichtige Veranstaltung für das Kfz-Gewerbe, das vor großen Veränderungen steht. Allerdings hat sich gezeigt, dass der Juni-Termin in diesem Jahr für die Branche nicht optimal war“, so Benedikt Binder-Krieglstein, CEO von RX Austria & Germany, dem Veranstalter der AutoZum. „Gemeinsam mit Vertretern der Industrie hatten wir diese Entscheidung zu einem Zeitpunkt getroffen, als die AutoZum aufgrund von coronabedingten Unsicherheiten bereits zwei Mal verschoben werden musste und wir der Branche die Möglichkeit zum dringend benötigen Austausch geben wollten. Die kommende AutoZum wird 2025 jedoch auf ihren angestammten Jänner-Termin zurückkehren“, so Binder-Krieglstein weiter. Dazu wird der Veranstalter in den engen Austausch mit den Ausstellern und Partnern gehen, um mit der AutoZum die Kfz-Branche bei ihrer Transformation zu begleiten.

AutoZum bringt Denkanstöße

„Die gesamte Branche verändert sich im schnellen Tempo“, sagt Christian Konrad, Projektleiter der AutoZum. „Der Ausbau der E-Mobilität und anderer Antriebstechniken wie unter anderem Wasserstoff-Technologien werden zu einem veränderten Angebot bei Werkstattleistungen führen. Auf der AutoZum haben wir gezeigt, welche Chancen sich dadurch für den automotiven Aftersales ergeben und wie sich die heimische Kfz-Branche bestmöglich auf die Zukunft vorbereiten kann“, so Konrad.

Das bestätigt auch Ernst Kieslinger, Geschäftsführer der Autobedarf Karl Kastner GmbH: „Wir stehen derzeit vor großen Veränderungen wie neue Fahrzeugantriebe, Digitalisierung, aber auch Weiterentwicklungen im Bereich des Personalthemas, sprich Mitarbeitersuche. Zu all diesen Themen hat die AutoZum interessante Neuigkeiten und Denkanstöße bieten können.“

Wirtschaftsfaktor mit Innovationskraft

Die KFZ-Branche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber – auch für das Bundesland Salzburg, wie KommR Peter Buchmüller, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg, zur Eröffnung der AutoZum betonte. „Es gibt über 1.700 KFZ-Betriebe in Salzburg, davon knapp 1.000 Händler und 700 Werkstätten. Die Branche sichert damit 6.800 Arbeitsplätze“, so Buchmüller.

Knapp 650 Lehrlinge bildet die KFZ-Branche derzeit allein im Salzburger Land aus. „Die Lehre weiterzuentwickeln, ist wichtig. Es ist erfreulich, dass die Lehrlingszahlen steigen, denn von genau diesen fachnahen, ausbildungsspezifischen Berufen geht viel Innovationskraft aus“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll, der den Standort Salzburg in Zusammenarbeit mit den Universitäten zum Innovationsstandort ausbauen möchte.

Alfred Rieder, Geschäftsbereichsleiter der Berner Gesellschaft m.b.H. zog folgendes Messeresume: „Wir freuen uns über regen Besucherverkehr und gute Kundengespräche. Unsere Kunden sind die Gestalter der Zukunft, und diese bringt einige Herausforderungen wie den Technologiewandel, ein neues Mobilitätsverhalten der Endkunden oder neue Vertriebssysteme im Fahrzeughandel mit sich. Wir möchten unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen.“

Die Werkstatt von morgen

Für Helmut Stuphann, Leiter Bosch Automotive Aftermarket Österreich, ist nicht nur das Thema Fachkräftemangel eine Herausforderung, sondern auch Vernetzung und Digitalisierung. „Die Lösung liegt ganz klar in einer Steigerung der Produktivität – und hier kommt man am Thema Vernetzung und Digitalisierung nicht vorbei. Aus unserer Sicht ist das der derzeit der größte Hebel, um die Profitabilität der Wertschöpfung zu verbessern“ so Stupphann, der die Sonderschau „Vernetzte Werkstatt“ powered by BOSCH initiiert hat. Dabei konnten Besucher erleben, was eine vernetzte Werkstatt leisten kann, welche Vorteile sie für den eigenen Betrieb bietet und wie sie in der eigenen Werkstatt umgesetzt werden kann. Im Rahmen der Sonderschau wurde etwa das innovative „Remote Diagnose Service“ vorgestellt, das freien Werkstätten ermöglicht, ganze Arbeitspakete digital an einen Techniker außer Haus zu vergeben.

Neue Geschäftsfelder durch E-Mobilität

In der „Future Mobility Area” powered by EVALUS konnten sich die Fachbesucher umfassend über E-Mobilität informieren. Im Fokus standen dabei die Umrüstung von Werkstätten in Richtung E-Mobilität, Arbeitsplatzsicherheit oder der richtige Umgang mit Batterien – von der Verpackung über den fachgerechten Transport und die richtige Lagerung bis hin zum Recycling. Neue Geschäftsfelder wie etwa die Überprüfung des Ladeequipments wurden ebenfalls vorgestellt. „Angesichts der weiter steigenden Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge ist es unerlässlich, sich ein Bild davon zu machen, was dies für das eigene Unternehmen bedeutet und welche Vorbereitungen notwendig sind, um weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können“, erklärte Deniz Kartal, Geschäftsführer von Evalus.

Die kommende AutoZum findet im Jänner 2025 in Salzburg statt.

Ein ausführlicher Artikel mit vielen Fotos und Messeständen erscheint in Ausgabe 4/23 der Zeitschrift "AUTOSERVICE" Ende August.