April 2021 : Der DAT-Branchenscanner

© Granzer-Schrödl

Der Fahrzeugmarkt in Österreich ist auch in den ersten beiden Monaten 2021 nicht richtig in Fahrt gekommen. Bei den Pkw-Neuzulassungen stand mit 33.996 Einheiten (Jänner bis Februar 2020: 44.026) auf Jahressicht ein Rückgang von minus 22,8 % zu Buche. Zuwächse gab es bei den leichten Nutzfahrzeugen (Lkw der Klasse N1) bis 3,5 Tonnen – hier waren schon die ersten Vorziehkäufe im Zuge der NoVA-Einführung für diese Fahrzeugklasse mit 1. Juli 2021 erkennbar. 6.374 Stück (Vergleichszeitraum 2020: 6.186) in den Monaten Jänner und Februar 2021 bedeuteten hier e in Plus von 3 ,0 % . Gerade die Vorziehkäufe bei den leichten Nutzfahrzeugen könnten den Fahrzeugmarkt im Gesamtjahr 2021 stützen, auch wenn derzeit von einem schwachen Pkw-Markt ausgegangen werden muss. „Eine Wiederholung der massiven Rückgänge durch den harten Lockdown im März und April 2020 erwarte ich für heuer nicht. Im Gesamtjahr werden aus jetziger Sicht nach wie vor 260.000 bis 270.000 Pkw-Neuzulassungen zu Buche stehen.“

Alexander Steinwender: „Der Markt der Lkw der Klasse N1 entwickelt sich wie erwartet.“

Das eigene Auto wird wieder beliebter

Das vom Coronavirus stark bestimmte Jahr 2020 hat aber in Sachen motorisierter Individualmobilität eine kleine Trendwende eingeleitet – das (eigene) Auto rückt wieder stärker in den Mittelpunkt, auch wenn aufgrund von Homeoffice und anderen Begleitumständen derzeit weniger Kilometer gefahren werden. „Urlaubsfahrten mit dem Auto, die 2020 stark zunahmen, wirken sich hier allerdings kompensierend aus.“

Den Trend zum eigenen motorisierten Fortbewegungsmittel weist auch der DAT-Report 2021 aus, denn laut einer für diesen erstellten Umfrage sahen 96 % der Neuwagen- und 91 % der Gebrauchtwagenkäufer das eigene Automobil als unverzichtbar an. Die Gründe für die Unverzichtbarkeit unterscheiden sich zwischen Pkw-Halter, Neuwagen- bzw. Gebrauchtwagen- Käufer. Für Pkw-Halter liegt der Hauptgrund in der Flexibilität/Unabhängigkeit, gefolgt von Komfort/Bequemlichkeit und Jobsituation. Bei Neuwagen-Käufern steht die Jobsituation an der Spitze, gefolgt von Komfort/Bequemlichkeit und Flexibilität/ Unabhängigkeit. Bei den Top-3-Gründen folgen die Gebrauchtwagen- eins zu eins den Neuwagenkäufern. Obwohl für den DAT-Report 2021 ausschließlich Personen aus Deutschland befragt wurden, sind einige Ergebnisse durchaus auf die Situation in Österreich umlegbar. Interessant ist beispielsweise der Umstand, dass die Akzeptanz für Car-Sharing – wohl auch aus Hygienegründen – niedriger ausfällt. Sahen 2019 noch 16 % (Neuwagen-Käufer) bzw. 18 % (Gebrauchtwagen-Käufer) dieses Modell als Alternative zum eigenen Pkw, so ist dieser Wert ein Jahr später auf 4 % bzw. 6 % gesunken. Auch die Bereitschaft, ein Auto im Abo zu nutzen, wurde laut Umfrage von 72 % der Neuwagen- Käufer bzw. 80 % der Gebrauchtwagen- Verkäufer verneint.

Alexander Steinwender: „In Ballungsräumen rückt das eigene Auto in den Fokus. Öffentliche Verkehrsmittel werden weniger in Anspruch genommen.“

Keine Akzeptanz-Probleme gibt es nach wie vor bei Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, die 2020 in Österreich zu den eindeutigen Gewinnern zählten. Und auch der DAT-Report 2021 ortet ein weiterhin gesteigertes Interesse an umweltfreundlichen Lösungen zur Fortbewegung. So erachteten 38 % der Neuwagenkäufer den Kauf eines Pkw mit alternativem Antrieb als vorstellbar. Damit ging auch ein erhöhter Kenntnisstand zu den einzelnen Technologien einher.

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