Bilstein : Kfz-Werkstätten sollten aktiv Fahrwerks-Checks anbieten
Denn das Durchschnittsalter der Fahrzeuge steigt und auch der aktuelle Winter zählt mit Schneemassen in einigen Regionen Österreichs und den stellenweise doch sehr niedrigen Temperaturen zu den strengeren der vergangenen Jahre. Das sorgte und sorgt für mehr Verschleiß und so bietet gerade der saisonale Räderwechsel eine gute Gelegenheit, einen Fahrwerks-Check, der übrigens alle 20.000 Kilometer erfolgen sollte, anzubieten. Defekte Stoßdämpfer würden die Fahrsicherheit negativ beeinflussen, warnt der deutsche Fahrwerksspezialist Bilstein. Ein bis zu 20 % längerer Bremsweg und ein steigendes Aquaplaning-Risiko könnten die Folgen sein.
Oftmals gibt bereits die Sichtprüfung Aufschluss
Viele Schäden kann der Kfz-Techniker bereits im Zuge der Sichtprüfung feststellen: Dazu zählen Rost an der Feder, die zum Bruch führen kann, oder Undichtheiten am Dämpfer selbst, wodurch ein Verlust an Dämpfkraft resultiert. Auch Staubschutzrohe, Anschlagpuffer, Gummimanschetten und Kunststoffelemente leiden durch harte Wintermonate: Materialien können verspröden und durch Frostbildung regelrecht aufbrechen. Pkw mit Luftfedern bilden hier übrigens keine Ausnahme, denn auch sie verfügen über konventionelle Stoßdämpfer und sind ebenso anfällig für Undichtheiten. Betroffen sind Leitungen und Luftfederbälge.
Bei konventionellen Fahrwerken ist der „Stoßdämpferprüfstand“ die sinnvolle Ergänzung zur Sichtprüfung. Aber Achtung: Bei Luftfahrwerken mit aktiver Regelung könnte hier ein „Phantom-Defekt“ eintreten. „Da das Fahrzeug während der Prüfstandssimulation in Wirklichkeit steht, schalten die Systeme in der Regel in den höchsten Komfortmodus, der lediglich für niedrige Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Da der Test jedoch normalen Fahrbetrieb simuliert, heben die Räder schneller ab. Dieses führt zur falschen Annahme, dass das Fahrwerk defekt ist“, erklärt Bilstein-Experte Alexander Kranz.