Reifen : Luftloser Konzeptreifen auf der Automesse IAA

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Keine Luft im Reifen? Das soll bald nicht's mehr machen. Ein auf der Automesse IAA vorgestellter Konzeptreifen kommt nicht nur ohne Luft aus, er besteht auch aus recycelten Materialien. Das Produkt gibt's fix fertig aus dem 3D-Drucker. Reifenhersteller Michelin nennt die Studie "Unique Puncture-Proof Tire System" - kurz Uptis. Die außergewöhnliche Rad-Reifen-Kombination besteht aus einer fest verbundenen Einheit aus Aluminium, Kompositmaterialien und Gummilauffläche. Beim Michelin Uptis ist die leichte Aluminiumfelge über flexible Kunststoffspeichen untrennbar mit der profilierten Lauffläche verbunden. Die widerstandsfähigen Speichen sorgen für ausgezeichnete Tragfähigkeit und wirken schwingungsdämpfend im Fahrbetrieb.

Da der Uptis völlig ohne Luftdruck auskommt, gilt er gegenüber konventionellen Reifen als pannensicher und bietet dadurch ein besonders hohes Maß an Mobilität und Zuverlässigkeit. Nach der schnellen und einfachen Montage ist zudem keine weitere Luftdruckkontrolle notwendig, was den Reifen praktisch wartungsfrei macht. Der Michelin Uptis ist ebenso belastbar wie ein Luftreifen, widersteht jedoch durch die angewendeten Technologien und hochelastischen Materialien problemlos Anprall- und Stich­verletzungen.

"Aktuell werden pro Jahr rund 200 Millionen Reifen ausgetauscht, obwohl sie noch längst nicht das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Grund dafür sind Beschädigungen, die auf zu niedrigen Reifendruck oder Druckverlust nach einer Stichverletzung zurückgehen. Das ist mit dem luftlosen Michelin Uptis kein Thema mehr“, unterstreicht Eric Vinesse, Executive Vice President Research and Development bei Michelin. Noch in diesem Jahr sollen bereits erste Versuche im öffentlichen Straßenverkehr erfolgen. Bis zum eigentlichen Marktstart dauert es aber noch ein bisschen: dieser ist für 2024 geplant. Michelin hat in den Uptis bereits zehn Jahre Forschung investiert und fünfzehn Patente auf den Konzeptreifen angemeldet.