Zhang, der seit Dezember 2015 bei Apple beschäftigt war, dürfte als Entwickler Zugang zu vertraulichen Unternehmensdaten gehabt haben. Darunter befanden sich Ingenieursskizzen und technische Reports. Apple war erstmals im April dieses Jahres misstrauisch geworden, als sich Zhang nach seiner Kündigung und noch während des Vaterschaftsurlaubs häufig in den internen Netzwerken und in den Büros aufhielt – zum Teil am späten Abend.
In der Anklageschrift steht, dass seine Netzwerkaktivitäten in den Tagen vor seiner Kündigung „exponentiell gestiegen“ sind. Auch belastendes Videomaterial der Überwachungskamera liege gegen ihn vor, auf dem zu sehen ist, wie Zhang die Labore betritt und sogar die Software des selbstfahrenden Fahrzeugs öffnet. Wenig später sei er dabei beobachtet worden, wie er mit einer Tastatur, einigen Kabeln und einer großen Kiste das Labor wieder verlässt.
Der Entwickler gestand dem FBI bei seiner Einvernahme, dass er Informationen auf den Laptop seiner Frau heruntergeladen habe. Die Hardware hätte er wiederum genommen, weil sie ihm für spätere Projekte nützlich erschien. In der Anklage gegen den Ingenieur wird auch das streng gehütete Geheimnis über die Größe des Forschungsprojekts von Apple gelüftet: 5000 Mitarbeiter arbeiten an einem selbstfahrenden Fahrzeug, rund 2700 von ihnen haben Zugang zu vertraulichen Informationen. Wird Zhang als schuldig befunden, könnte er zehn Jahre Haft bekommen, zusammen mit einer Geldstrafe von 250.000 Dollar.
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