SERMI-Zertifizierung : SERMI Einführung verschoben
Das SERMI-Schema hat zum Ziel, mit August 2023 den Zertifizierungsaufwand der markenunabhängigen Werkstätten für sicherheits- und diebstahlrelevante Informationen zu vereinfachen, in dem das SERMI-Zertifikat sämtliche derzeit separat zu beantragenden markenspezifischen Einzelzertifikate ersetzt und das Zugangsverfahren beschleunigt wird. So sieht es die Delegierte Verordnung (EU) 2021/1244 vor.
Auf EU-Ebene ist das "Forum for Access to Security-Related Vehicle Repair and Maintenance Information", kurz SERMI, damit befasst, die Mitgliedsorganisationen bei der Umsetzung zu unterstützen. Der Zeitbedarf für die Umsetzung wurde freilich unterschätzt. Wann Österreich soweit sein wird, ist noch offen.
"Offenbar braucht gut Ding Weile", kommentiert Komm.-Rat Ing. Mag. Bernhard Dworak, Fachausschussvorsitzender des Ersatzteilehandels im Bundesgremium des Fahrzeughandels, den aktuellen Status.
Nur Schweden startklar
Um in den Genuss von SERMI zu kommen, ist die Autorisierung bei einer nationalen Konformitätsbewertungsstelle (KBS) zu beantragen. Die Einrichtung der nationalen KBS lässt allerdings auf sich warten.
Da bis jetzt nur Schweden über akkreditierte Konformitätsbewertungsstellen verfügt, hat die SERMI Operations Group im Auftrag der Europäischen Kommission eine schrittweise Umsetzung des SERMI-Schemas in den EU-Mitgliedstaaten beschlossen.
In Schweden soll SERMI im Oktober den Betrieb aufnehmen. Für alle anderen Staaten soll ebenfalls im Oktober entschieden werden, ob SERMI bis Jahresende 2023 national in Kraft gesetzt wird. Dieses Verfahren wird alle zwei Monate wiederholt.
Deutschland startet demnächst
Im Nachbarland wurde Ende 2022 die SERMA GmbH gegründet und stellte im März 2023 den Antrag auf Akkreditierung als KBS nach dem SERMI-Schema bei der Deutschen Akkreditierungsstelle, DAkkS. Das Akkreditierungsverfahren ist zur Zeit noch nicht abgeschlossen. Laut deren Website können sich interessierte deutsche Werkstätten dort vormerken lassen.
Österreich sondiert
Hierzulande erweist sich noch die Frage, wer sich als KBS bewirbt und wer durch die Behörde als Zertifizierungsstelle anerkannt wird, als Bremsschuh. Die Zertifizierungsstelle legt fest, welche Dokumente und Unterlagen für eine SERMI-Zertifizierung vorzulegen sind.
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Folgt man dem schwedischen Muster, gehören dazu unter anderem Gewerbeberechtigung, Betriebshaftpflicht-Versicherungsbestätigung und Einzelnachweise für autorisierte Mitarbeiter, für die unter anderem einwandfreie Strafregisterauszüge vorzulegen sind. Eine Checkliste der voraussichtlichen Anforderungen stellt auch der VFT bereit.