Ukraine-Krise : Automobilzulieferer ZF stoppt alle Lieferungen nach Russland
Von den Lieferstopps betroffen seien auch die Lieferungen zum Gemeinschaftsunternehmen ZF Kama. Der süddeutsche Konzern betreibt unter diesen Namen ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem russischen Lkw-Hersteller Kama. Zu den möglichen Auswirkungen des Lieferstopps teilte der Sprecher mit, ZF habe im Jahr 2020 mit dem Joint Venture einen Umsatz im einstelligen Millionen-Bereich gemacht. Zuvor hatte bereits der weltgrößte Lastwagenbauer Daimler Truck mitgeteilt, wegen des Ukraine-Krieges alle geschäftlichen Aktivitäten in Russland vorerst einzustellen. Daimler Truck kooperiert nach eigenen Angaben seit 2012 mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz, den es mit Teilen für zivile Fahrzeuge beliefert.
Verlängerung der Kurzarbeit bei Steyr Automotive
Der Chef des Arbeiterbetriebsrats bei Steyr Automotive in Steyr, Helmut Emler, meinte, dass die von Steyr-Automotive-Eigentümer Siegfried Wolf geplante Zusammenarbeit mit dem russischen Automobilkonzern GAZ "genau zu analysieren" sei. Hintergrund ist, dass Wolf an GAZ beteiligt ist. Ab 2023 sollen in Steyr Kleintransporter auf Basis von GAZ-Modellen entwickelt werden, wozu ein Austausch von Komponenten in beide Richtungen vorgesehen ist. Sollten Lieferungen von Komponenten aus Russland nicht möglich sein, würden Alternativen gesucht, teilt der Arbeiterbetriebsrat die Auffassung des Unternehmens.
Steyr Automotive habe zudem die Verlängerung der mit Ende Februar auslaufenden Kurzarbeit um vier Monate beantragt. Als Grund nannte Arbeiterbetriebsrat Helmut Emler die nach wie vor bestehenden Lieferprobleme vor allem bei Halbleitern "trotz voller Auftragsbücher". Dies bestätigte auch eine Unternehmenssprecherin. Ab 2023 sollen in Steyr Kleintransporter auf Basis von GAZ-Modellen entwickelt werden, wozu ein Austausch von Komponenten in beide Richtungen vorgesehen ist. Dies könne aktuell bestehende Lieferengpässe weiter verschärfen, meint Emler mit Blick auf die Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine. Sollten Lieferungen von Komponenten aus Russland nicht möglich sein, würden Alternativen gesucht, teilt der Arbeiterbetriebsrat die Auffassung des Unternehmens. (apa/red)