Politik : Grazer KPÖ und Grüne möchten Autohaus Gaberszik enteignen
Im nächsten Jahr feiert das Autohaus Gaberszik seinen 100. Geburtstag, doch von Vorfreude auf das runde Jubiläum ist bei der geschäftsführenden Gesellschafterin Maria Gaberszik keine Rede. Sie blickt sorgenvoll in die Zukunft. „Wir erhielten ein Schreiben vom Stadtplanungsamt, in dem über die Änderung des Flächenwidmungsplans und einer damit verbundenen Rückwidmung unseres Betriebsgrundstücks informiert wurde. In dem Entwurf wird unser Firmengelände als Grünfläche ausgewiesen.“ Auf Rückfrage wurde der erfolgreichen Unternehmerin bestätigt, dass dies seine Richtigkeit. hat, allerdings handle es sich nur um eine Nachfolgenutzung. „Das hat mich natürlich keineswegs beruhigt, ist doch nicht auszuschließen, dass meine Kinder später einmal den Betrieb übernehmen möchten. Somit kommt das einer Enteignung gleich, die ich mir nicht bieten lasse.“ Zwar bedarf es bei der Änderung des Flächenwidmungsplanes einer Zweidrittelmehrheit, über die die linke Koalition aus KPÖ, Grüne und SPÖ gegenwärtig nicht verfügen. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Es hätte ja auch niemand gedacht, dass die KPÖ einmal stimmenstärkste Partei in Österreichs zweitgrößter Stadt wird…
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"Ein weiterer Beweis für die wirtschaftsfeindliche Haltung der neuen Grazer Stadtregierung. Ich lasse mich jedenfalls nicht enteignen."
Maria Gaberszik
Wertverlust von Betriebsobjekten in Graz droht
Jedenfalls ist Vorsicht für Gewerbetreibende in Graz geboten, denn natürlich sind nicht nur das Autohaus Gaberszik, sondern eine Reihe anderer Unternehmen von der drohenden Änderung im Flächenwidmungsplan betroffen. Und was noch mehr zählt: Solche Vorhaben und Diskussionen beeinträchtigen im derzeit ohnehin volatilen Immobilienmarkt die Wertentwicklung von Betriebsobjekten. Wer investiert in einer Region, in der Kinderspielplätze und Grünflächen in Zukunft tonabgebend sein sollen? lautet die auch von Experten gestellte berechtigte Frage. Maria Gaberszik: „Dies ist jedenfalls ein weiterer Beweis für die wirtschaftsfeindliche Politik der Stadtregierung, offenbar will man Betriebe aus Graz vertreiben. Unsere Firma wurde vor bald 100 Jahren gegründet, mittlerweile sind wir 75 Jahre am Standort in der Fabriksgasse. Seitdem zahlen wir Steuern, sichern Arbeitsplätze und bilden jedes Jahr Lehrlinge aus. Das sollte man sich im Rathaus einmal zu Herzen nehmen. Ich werde mich jedenfalls sicher nicht enteignen lassen.“