Santander Consumer Bank : „Unsere Händlerschaft vergrößert sich von Jahr zu Jahr“

Michael Schwaiger
© Santander Consumer Bank

Das Coronajahr 2020 hat die Santander Consumer Bank mit nur leichten Rückgängen gemeistert. Wie sieht der Geschäftsverlauf in diesem Jahr aus?

Knapp vor Mitte November haben wir im Kfz-Neugeschäft bereits das Allzeithoch aus dem Jahr 2019 von 1,349 Milliarden Euro eingestellt. Für das Gesamtjahr lag die Erwartung über 1,5 Milliarden Euro und diese Erwartung werden wir auch erfüllen. Und auch im Jahr 2022 wollen wir weiterhin wachsen.

Was sind die Hauptgründe für die positive Entwicklung?

Wir sind bis dato gut durch das Jahr gekommen, pflegen sehr gute und enge Verbindungen zu den Captives und sind im Gebrauchtwagenbereich sehr gut aufgestellt. Die 2020 geschlossene Kooperation mit Ford hat sich im ersten Halbjahr 2021 als starker Zugewinn präsentiert und auch im Gebrauchtwagenbereich sind wir deutlich stärker gewachsen als der Markt. Das ist nur möglich, wenn man ein starkes Team hinter sich weiß – und das nicht nur im Außendienst, sondern auch vor allem in den Bereichen Operations sowie Customer Service. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben gerade zu Zeiten der Pandemie und der Lockdowns einen sehr guten Job gemacht.

Inwiefern wirken sich die hinlänglich bekannten aktuellen Herausforderungen wie die Halbleiterkrise und der damit verbundene Lieferengpass bei Neuwägen auf Ihr Geschäft aus?

Die Lieferfähigkeit hat auf jeden Fall Auswirkungen. Derzeit wird noch gut verkauft, allerdings mit steigenden Lieferfristen. Vor Mitte 2022 orte ich hier wenig Entspannung.

Die Santander Consumer Bank verfügt über eine große Anzahl an Kfz-Händlerpartner. Wie sieht hier die Entwicklung aus?

Stand Mitte November stehen wir bei rund 1.800 Händlern, das sind knapp 100 mehr als im Vorjahr. Unsere Händlerschaft vergrößert sich von Jahr zu Jahr, jährlich kommen netto 100 bis 200 Partner hinzu. Wir sind dadurch extrem breit aufgestellt und können Marktschwankungen besser ausgleichen.

Ist Ihr Geschäft nach wie vor kreditlastig aufgestellt?

Ja, allerdings mit einer kleinen Verschiebung hin zum Leasing. Der Neu- und Gebrauchtwagenbereich hält sich in etwa die Waage, 75 Prozent der Finanzierungen entfallen zurzeit auf Kredit und die restlichen 25 Prozent auf Leasing.

Die Digitalisierung spielt bei der Santander Consumer Bank generell eine große Rolle. Welche neuen Tools sind zu erwarten?

Neben unseren bekannten digitalen Lösungen wurde kürzlich unsere digitale Antragsstrecke systemseitig fertiggestellt, die nun in den kommenden Monaten ausgerollt wird. Damit können Kundinnen und Kunden von zuhause aus den kompletten Prozess der Neuwagenanschaffung durchführen – von der Konfiguration des Fahrzeugs über die Finanzierungsanfrage bis hin zum Vertragsabschluss mittels digitaler Unterschrift und Videolegitimation. Mit diesem Angebot richten wir uns explizit an aktive internetaffine Kunden und werden zunächst gemeinsam mit unseren Captive-Partnern ausloten, wie stark das Angebot angenommen wird. Wir als Bankinstitut sind stark digital ausgerichtet, schauen uns allerdings sehr genau an, in welchen Bereichen Digitalisierung überhaupt Sinn macht, und richten uns dementsprechend danach aus.

Ein wichtiger Punkt in der Unterstützung Ihrer Händlerpartner ist auch die Aus- und Weiterbildung. Was ist in diesem Segment für 2022 angedacht?

Unsere in der Branche bestens bekannten „Meisterklasse“-Schulungen wollen wir auch 2022 fortführen und setzen hier weiterhin auf die vier Bausteine „Verkauf“, „Gebrauchtwagen- Management“, „Bestandskundenmanagement“ sowie „Online-Marketing“. Unser Ziel lautet zehn Schulungen mit jeweils maximal zwölf Teilnehmern pro Kalenderjahr. Generell wird unser Angebot sehr gut angenommen, seit Beginn der „Meisterklasse“ konnten bereits über 500 Personen geschult werden.