Veranstaltung : 43. Internationales Wiener Motorensymposium im Zeichen der Energiewende

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(v.l.) Andreas Mayer, Head of Marketing & Communciations MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich, „AUTOSERVICE“-Chefredakteur Andreas Übelbacher, Dr. Christian Pesau, Arbeitskreis der Automobilimporteure in der IV, und Thomas Hametner, Head of Engineering, Test, Safety, Consumer & Member Interests beim ÖAMTC

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Die Themenschwerpunkte des diesjährigen Motorensymposiums standen ganz im Zeichen der Energiewende, getrieben von der Reduktion der Treibhausgasemissionen. Damit ist die Defossilisierung, wie die Abkehr von fossilen Kraftstoffen genannt wird, unausweichlich. So wie heute gewaltige Mengen an fossilen Kraftstoffen importiert werden, wird es auch in Zukunft notwendig sein, Energie zu importieren und dies trotz der steigenden inländischen nachhaltigen Energiegenerierung wie Windkraft oder Fotovoltaik.

Ausgehend von erneuerbarem Strom können das Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivate wie Methanol bis hin zu unseren heutigen kraftstoff-ähnlichen Produkten, den sogenannten Synthetischen Kraftstoffen oder auch e-fuels genannt, sein. Das Energiesystem der Zukunft wird aus drei Säulen – Strom, Wasserstoff und E-Fuels – bestehen, und davon leitet sich dann der Energiewandler ab, so der Tenor der Experten der traditionsreichen Veranstaltung.

Regional erzeugter erneuerbarer Strom wird am effizientesten in der Elektromobilität verwendet, hauptsächlich im Pkw und im regionalen gewerblichen Verteilerverkehr. Regional erzeugter Überschuss-Strom wird auch zur Speicherung in Wasserstoff umgewandelt und gemeinsam mit importiertem Wasserstoff in Brennstoffzellen im Pkw und vor allem im Nfz für den Fernverkehr verwendet werden. Auch der Wasserstoff-Verbrennungsmotor kann nach Meinung mehrerer Vortragenden eine wichtige Rolle in der Defossilisierung spielen, da dieses System schneller umsetzbar ist als die Brennstoffzellensysteme.

Synthetische Kraftstoffe oder auch E-Fuels genannt werden in Regionen hergestellt, in denen das Angebot an Sonnenstrahlung oder Wind sehr hoch ist. Für den notwendigen Transport muss der regenerative Strom aber in Wasserstoffderivate umgewandelt werden und kann dann wie heute das Rohöl aus entlegensten Regionen nach Europa importiert werden. Diese Kraftstoffe können entweder in angepassten Motoren wie bei Methanol oder auch in konventionellen Motoren verwendet werden.

Die Anwendungsgebiete sind vielfältig, vom Lkw im Fernverkehr über Baumaschinen und Traktoren bis hin zum Luftverkehr, der auf Kraftstoffe mit hoher Energiedichte angewiesen ist. Es wurden mehrere Studien vorgestellt, die ganz klar zeigen, dass es zur Erreichung der Ziele bei der Treibhausgasreduktion auch notwendig sein wird, die bestehende Flotte von Altfahrzeugen nach 2030 mit CO2-neutralen regenerativ hergestellten Kraftstoffen zu versorgen. Exakt hier hat gerade auch synthetischer Kraftstoff seine besondere Stärke.

(v.l.): Ralf Weber, Public Affairs, Leiter Umwelt und Technik bei der Volkswagen AG, Josef Frauscher, Leiter Umwelt & Homologation bei Porsche Austria GmbH & Co OG, „AUTOSERVICE“-Chefredakteur Andreas Übelbacher und Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer Arbeitskreis der Automobilimporteure in der IV

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