Forschung : Geburtstagsfest bei Virtual Vehicle in Graz

Virtual vehicle
© Virtual Vehicle

Mithilfe von modernsten Modellierungs- und Simulationsmethoden will das Virtual Vehicle die Fahrzeug- und Mobilitätsentwicklung zeitlich beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Umweltfreundlich, sicher und erschwinglich soll das Fahrzeug und die Mobilität der Zukunft sein, der Klimawandel, Urbanisierung, und autonomes Fahren stellen hohe Anforderungen an die Automobil- und Schienenfahrzeugindustrie, den Personen- und Schienenverkehr. Dazu ist Spitzentechnologie und hohe Entwicklungsarbeit notwendig. Letztere macht das COMET-Kompetenzzentrum Virtual Vehicle mit dem Einsatz von rechnergestützten Simulationen und Modellierungen effizienter.

Von Beginn an war das Erfolgsrezept eine Zusammenführung von unterschiedlichen Welten wie Maschinenbau, Telematik, Akustik oder Embedded Systems zur Betrachtung des Gesamtfahrzeugs. Im Bereich der Verknüpfung verschiedener Simulationen hin zu einer umfassenden Systemsimulation hat sich das "Virtual Vehicle" in den vergangenen Jahren internationalen Ruf erarbeitet. Im Juni 2002 wurde in Graz der Grundstein dazu gelegt - ein kleines Kompetenzzentrum, verteilt auf mehrere Institute der Technischen Universität Graz (TU Graz), startete mit einem Schwerpunkt, der damals noch als exotisch galt: Virtuelle Fahrzeugentwicklung. "Die Anfänge waren durchaus turbulent, und nur wenige Experten wussten, woran wir hier in Graz eigentlich arbeiten", erinnerte sich Geschäftsführer Jost Bernasch am Mittwoch im Pressegespräch in Graz.

Fördereuro hilft der Entwicklung

Mit etwas mehr als einem Dutzend Mitarbeitern wurde 2002 begonnen, heute arbeiten im Virtual Vehicle über 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - und es gibt Potenzial für weiteres Wachstum, wie Hermann Steffan, wissenschaftlicher Leiter, sagte. Neben den Gründungsgesellschaftern TU Graz, AVL, Magna und Joanneum Research zählen heute auch die Siemens Mobility Austria, voestalpine Metal Engineering GmbH und Infineon Technologies zu den Gesellschaftern.Die Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt aktuell das Zentrum mit 4 Mio. Euro jährlich, von der steirischen Wirtschaftsförderung SFG kommen zwei Millionen Euro.

Laut Bernasch zeigen die eingesetzten Fördermittel eine hohe Hebelwirkung: "Mit einer Forschungsleistung von 27 Millionen Euro jährlich ergibt sich ein Förderhebel von vier für jeden eingesetzten Fördereuro, für die steirischen Förderinvestitionen ergibt sich sogar ein Hebel von zwölf zugunsten des Wirtschaftsstandortes Steiermark, sagte Bernasch. Im EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 nimmt das Forschungszentrum unter 300 Institutionen Platz eins im Projektvolumen ein: Mit mehr als 70 Projekten wurde ein Volumen von rund 40 Millionen Euro erzielt. (apa/red)