Online-Konfiguratoren : Weiterhin Aufholbedarf bei Online-Konfiguratoren

Online-Konfiguratoren

Online-Konfiguratoren haben Optimierungspotenziale

- © Dieter Schütz / pixelio.de

Die aktuelle Studie von Simon-Kucher & Partners zu Online-Konfiguratoren im Automobilbereich zeigt, dass sich die Konfiguratoren von Automobilherstellern, im Vergleich zu der Studie aus dem Jahr 2016 als auch aus dem Jahr 2010, meist nur leicht verbessert haben. In der Studie werden Kriterien aus Sicht der Kunden, Hersteller und Händler betrachtet. Für den Kunden gelten besonders die Bedienbarkeit, die Produktbeschreibungen und die Preistransparenz als wichtige Bestandteile. Aus Herstellersicht werden Upselling-Möglichkeiten sowie das Hinzufügen von Paketen und Dienstleistungen herangezogen. Die Händlerperspektive fokussiert sich auf die Angebote rund um den Vertrieb.

Die Testergebnisse weisen darauf hin, dass selbst die besten Konfiguratoren weiterhin Optimierungspotenziale haben. Insbesondere die komplizierte Verkettung und Erklärung verschiedener Ausstattungen bleibt für den Nutzer häufig ein frustrierendes Erlebnis. Auch die gebotenen Visualisierungen sind nur bei wenigen Premium- und Luxusherstellern auf dem Stand modernster Technik. Die Premiumhersteller Mercedes-Benz, BMW und Audi führen das Gesamtranking an. Mercedes-Benz überzeugt mit der besten Konfigurator-Bewertung mit beispielweise individualisierten Ausstattungsempfehlungen oder dem neu eingeführten direkten Abgleich mit Bestandsfahrzeugen. Auf Platz zwei folgt BMW mit besonders detaillierten Paketbeschreibungen sowie ersichtlichen Einspareffekten in der Paketauswahl. Den dritten Platz belegt Audi mit einer nahtlosen 3D-Visualisierung und vielfältigen Interaktionsmöglichkeiten mit dem konfigurierten Fahrzeug.

Elektrofahrzeuge etablierter und insbesondere komplett neuer Marken zeichnen sich durch eine wesentlich geringere Variantenvielfalt aus. Mit einer Auswahl an zwei oder drei Antriebs- oder Batterievarianten und einzelner Pakete wird der Kaufprozess für alle Beteiligten per se viel einfacher. Hersteller wie Tesla, Nio oder Polestar, die mit ihren Elektrofahrzeugen im Direktvertrieb agieren, müssen daher separat betrachtet werden. Sie können und müssen im Ranking der Studie in den Bereichen des aktiven Up-Selling, der Erklärung einzelner Ausstattungen oder etwa der Kommunikation mit Händlern nicht alle Kriterien erfüllen.

„Während viele Hersteller noch Aufholbedarf im aktuellen Umfeld der Online-Konfiguratoren haben, drängen durch die Entwicklung des Metaverse – eine weiterentwickelte immersivere Version des Internets – bereits neue virtuelle Verkaufsmethoden in den Fokus der Kunden. Unsere Studie ‚Web3: The age of decentralized value in automotive‘ aus dem letzten Jahr zeigt, dass vor allem jüngere Generationen schon jetzt ein starkes Interesse an virtuellen und immersiven Verkaufserlebnissen haben. VR-Konfiguratoren und immersive Kauferlebnisse sind ein Top-3-Use-Case der Gen Z. Hersteller sollten bereits anfangen, die Weichen für solche Erlebnisse zu stellen, und untersuchen, wo eine mittelfristige Integration in das Vertriebskonzept Sinn machen könnte“, so Patrick Valentin, Senior Director und Automobil- sowie Metaverse- und Web3-Experte bei Simon-Kucher & Partners.

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