Verbrenner-Aus : EU-Kommission sieht E-Fuels als Kompromisslösung im Verbrenner-Streit

EU Flagge mit Pkw-Verbot
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Im Streit um das Aus für Verbrennungsmotoren ab 2035 ist die EU-Kommission auf Deutschland zugegangen. Die Kommission will Autos mit Verbrennungsmotoren weiter zulassen, wenn sie ausschließlich mit E-Fuels betankt werden können, wie aus einem Verordnungsvorschlag der Brüsseler Behörde hervorgeht.

Voraussetzung soll allerdings sein, dass die neue Fahrzeugklasse ausschließlich mit synthetischen Kraftstoffen betrieben werden kann, die mit Strom erzeugt werden. Die Autos müssten technisch erkennen können, ob zum Beispiel Benzin oder Diesel getankt wurde und sich dann automatisch abschalten. Eine solche Fahrzeugklasse könnte dann auch nach 2035 neu zugelassen werden.

Europaministerin Karoline Edtstadler glaubt zwar nicht an einen Deal noch vor dem Treffen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag und Freitag, aber an eine "offene Debatte". Die deutsche Europa-Staatsministerin Anna Lührmann hingegen erwartet noch zuvor eine Einigung.

Eigentlich hatten sich die Verhandler des Europaparlaments und der EU-Staaten bereits im Herbst darauf geeinigt, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen in der EU zugelassen werden dürfen. Eine für Anfang März geplante Bestätigung des sogenannten Trilog-Ergebnisses durch die EU-Staaten wurde jedoch wegen Nachforderungen Deutschlands abgesagt.

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Neben dem deutschen Verkehrsminister Volker Wissing hatte sich zuletzt auch Bundeskanzler Karl Nehammer gegen ein komplettes Verbot des Verbrennungsmotors ausgesprochen. Er setzt auf die Förderung synthetischer Kraftstoffe. Nehammer kündigte zudem an, im Europäischen Rat gegen ein Aus für den Verbrennungsmotor stimmen zu wollen.

Die deutsche Staatsministerin Lührmann betonte, dass man sich darauf verständigt habe, dass das Trilog-Ergebnis gelte. Gleichzeitig spreche die Bundesregierung mit der EU-Kommission darüber, wie der Erwägungsgrund konkret umgesetzt werde. "Ich gehe davon aus, dass diese Gespräche vor dem Gipfel abgeschlossen werden."

(APA/red.)