Kooperation abrupt beendet : KTM im Rechtsstreit mit ehemaligem Vertriebspartner

Zwei KTM fahren im Kreis.
© KTM

Der oberösterreichische Motorradhersteller KTM befindet sich in einem Rechtsstreit mit seinem ehemaligen Vertriebspartner "Made in Austria" (MiA) in Costa Rica. Dieser wirft KTM vor, die Zusammenarbeit abrupt und unter fadenscheinigen Argumenten beendet zu haben, wodurch MiA auf Investitionen in Millionenhöhe sitzen geblieben sei. KTM bestreitet dies vor Gericht.

Am 21. September ist in der Causa ein weiterer Termin am Landesgericht Ried im Innkreis (OÖ) angesetzt. Die MiA macht dabei eine rechtswidrige Auflösung des Importvertrages sowie ausstehende Zahlungen für Investitionskosten und entstandene Schäden geltend. Der Streitwert liegt bei rund neun Millionen Euro, so die Wiener Rechtsvertreter von MiA.

MIA gehört zur Red Motors CR, die im Juli 2009 in Costa Rica gegründet wurde. Zum Portfolio gehören mehrere Auto- und Motorradmarken. Seit 2015 war MiA nach eigenen Angaben exklusiver Vertriebspartner von KTM in Costa Rica, bis KTM die Zusammenarbeit 2019 beendete. Dabei sei erst 2018 mit dem Bau eines komplett neuen "Premium Showrooms" begonnen worden.

"KTM verweigert die rechtmäßige Zahlung von Investitionskosten und bestreitet den Schadenersatzanspruch von MiA", so der Vorwurf der Rechtsvertreter von MiA. Gespräche über eine gütliche Einigung seien gesucht worden, KTM habe daran aber kein Interesse gehabt.

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Laut MiA hat KTM nicht nur in dem kleinen mittelamerikanischen Land, sondern in mindestens sechs weiteren lateinamerikanischen Ländern Ärger wegen der Kündigung von Vertriebspartnern. Betroffen seien auch ehemalige Vertriebspartner von KTM bzw. der Tochtermarke Husqvarna in Kolumbien, Paraguay, El Salvador, Peru und Ecuador. Diese hätten aber bisher nicht geklagt, "vermutlich weil sie die hohen Kosten scheuen", vermutet die Rechtsvertretung von MiA.

(APA/red.)