Senioren-Führerschein : Verein "Mein Auto" gegen EU-Richtlinie zum Führerschein ab 70

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Der von der EU-Kommission vorgelegte Richtlinienentwurf zur Anpassung des Führerscheinrechts stößt beim Verein Mein Auto auf Kritik. Der Vorschlag sieht vor, die Gültigkeitsdauer von Führerscheinen für Personen ab 70 Jahren auf fünf Jahre zu begrenzen. Für eine Verlängerung wäre danach die weitere Erfüllung von Mindestanforderungen an die körperliche und geistige Eignung erforderlich.

Für KR Prof. Burkhard Ernst, Obmann des Vereins Mein Auto, ist dies eine klare Diskriminierung. "Mit dieser Richtlinie würde ein großer Teil der österreichischen Bevölkerung diskriminiert werden. Und es gibt dafür keine vernünftige Begründung", so der Obmann. "Klar steht für uns alle die Verkehrssicherheit an oberster Stelle. Aber diese Richtlinie suggeriert, dass ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für den Straßenverkehr bilden, was nicht den Tatsachen entspricht."

Der Verein verweist hier auf die Unfallzahlen der Statistik Austria aus dem Jahr 2022. Demnach verursachen ältere Menschen weit weniger Unfälle als jüngere. Mein Auto plädiert stattdessen für Eigenverantwortung und die in Österreich bereits gelebte Praxis.

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"Es gibt bereits eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit in Österreich, aber eben nur, wenn es einen konkreten Anlass gibt. Somit werden ältere Menschen nicht automatisch entwürdigt, indem sie für untauglich für das Autofahren erklärt werden. Das ist das deutlich fairere und geeignetere Mittel", so Burkhard Ernst. Die Politik habe hier die Aufgabe, einzuschreiten und sich gegen die Pläne der EU-Kommission auszusprechen.