Reifengipfel : T.I.R.E. Summit: Aftermarket verschenkt 230 Milliarden Euro Umsatz

Bei der Podiumsdiskussion am Reifengipfel drehte sich alles um das Thema Sicherheit im Straßenverkehr.

Bei der Podiumsdiskussion am Reifengipfel drehte sich alles um das Thema Sicherheit im Straßenverkehr.

- ©  Anyline

Anyline, ein weltweit führender Anbieter von KI-gestützter mobiler Datenerfassung und Data Insights, hat als Hauptsponsor am 13. Juni 2024 den ersten europäischen T.I.R.E. Summit in der METAStadt in Wien ausgerichtet. Das Event, das sich an Verantwortliche für Flottenbetriebe und Autohäuser, Reifenservicezentren sowie an den Reifeneinzelhandel richtet, bot rund 100 Teilnehmenden eine internationale Plattform für Informationen, Erfahrungen und Networking. Dabei drehte sich alles um die vier Säulen des T.I.R.E. Summits: Technologie, Insights, Richtlinien und Engagement.

Kostensenkung durch Erfassung der Reifendaten

Gleich zu Beginn holte Christian Stadlmann, CRO von Anyline, sein Fachpublikum mit eindeutigen Zahlen ab. Aktuell rollen beinahe sechs Milliarden Reifen weltweit über die Straßen, doch 27 Prozent davon würden durch unerkannte Schäden bei einem Service-Check durchfallen. „Das ist nicht nur ein enormes Sicherheitsrisiko, sondern auch eine Umsatzmöglichkeit für Flottenbetriebe, Werkstätten, Auto- und Reifenhändler. Insgesamt gehen der Branche hier 230 Milliarden Euro verloren, da keine Daten vorliegen, die die schlechten Zustände der Reifen aufdecken“, so Stadlmann.

„35 Prozent der Probleme bei einer Wartung betreffen ebenfalls die Reifen, was sie zum zweitgrößten Kostenfaktor für Flotten machen. Die Erfassung der Reifendaten ermöglicht eine vorausschauende Wartung, wodurch sich die Kosten enorm senken lassen.“

Thema „Sicherheit“ beim Reifengipfel an erster Stelle

Bei der Podiumsdiskussion am Nachmittag widmeten sich unter anderem Neil Purves, Director Product Management bei Bridgestone sowie Daniel Albertini, VP Professional Services bei Anyline, der Frage nach mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Purves betonte: „Den Menschen wird zwar das Fahren eines Fahrzeuges beigebracht, nicht aber, wie die Fahrzeugsicherheit zu prüfen ist. Dabei ist es schon ein Sicherheitsrisiko, wenn der Reifen nicht zu 100 Prozent so läuft, wie er soll. Dazu kommt, dass das Fahrzeug selbst keine Auskunft über Risse, Profiltiefe etc. gibt.“

Albertini verwies darauf hin auf die Anyline-Technologie und das Ziel, einen Sicherheitscheck für jedermann möglich zu machen. Sophie Lyden, Gründerin von FreshDrivers, ergänzte: „Viele Menschen denken vermutlich, ein solcher Sicherheitscheck sei aufwendig und wollen sich daher nicht damit auseinandersetzen. Dabei geht es so schnell und bringt so viel.“

Das Potenzial der Digitalisierung

Neben weiteren Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, fehlendem Vertrauen der Kundinnen und Kunden sowie fehlender Flexibilität bot der Reifengipfel auch Raum für Zukunftsperspektiven. So erklärte David Shaw, CEO des Tire Industry Research, wie die Digitalisierung neue Geschäftsmodelle ermöglicht und veraltete Prozesse optimiert.

„Die Transformation des Reifens – ihn also als einen Speicher voller Daten wahrzunehmen – hilft beispielsweise Flottenmanagern, ihre Bedarfsplanung zu verbessern und dadurch die Gewinne zu steigern“, betonte Shaw. „Auch das „Virtual Testing“, als eine Simulation, mit der die Beständigkeit der Reifen virtuell geprüft werden kann, ist zukunftsweisend. Durch die so verkürzten Entwicklungszeiten kann die Industrie große Kosten einsparen.“

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Reifendaten auslesen

Hauptsponsor Anyline unterstrich das enorme Potenzial der Reifen und verwies auf die eigene Datenerfassungssoftware. Diese ist insbesondere bei den Herausforderungen hinsichtlich Kosten, Fachkräftemangel und einer stabilen Kundenbeziehung hilfreich, da sie manuelle Prozesse dank KI beschleunigt und auch ungelerntes Personal dazu befähigt, einige Aufgaben im Wartungsprozess zu übernehmen.

Die Umsetzung automatisierter Lösungen auf der Grundlage von Daten sei der Schlüssel, um den Anforderungen der Branche gerecht zu werden – ein Fazit, das auch die Präsentationen der anderen Speaker widerspiegelten.

Auf dem Reifengipfel wurde auch die Datenauslesesoftware von Anyline vorgestellt.
Auf dem Reifengipfel wurde auch die Datenauslesesoftware von Anyline vorgestellt. - © Anyline

Reifengipfel hatte gelungene Premiere

Sophie Kreuzer, Head of Awareness Marketing bei Anyline, war maßgeblich daran beteiligt, dass der erste Reifengipfel ins Leben gerufen wurde: „Wir waren zwar der Hauptinitiator, doch wir haben das Event von Beginn an gemeinsam mit unseren Partnern geplant und auf die Beine gestellt. Mein Ziel war es, auf das Potenzial der Reifen als eines der wichtigsten Assets aufmerksam zu machen und ich denke, das haben wir geschafft. Ich freue mich, dass wir eine so gelungene Plattform für unsere Branche ins Leben gerufen haben.“

Ein besonderes Highlight war auch die Formel-1-Ausstellung am Abend. „Es war ein voller Erfolg“, so Hristina Ivanova, Global Event Manager bei Anyline. „Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir den T.I.R.E. Summit zukünftig noch globaler ausrichten, um das internationale Publikum bestmöglich zu erreichen.“