Wirtschaft : Herausforderndes Geschäftsjahr für Mahle
Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle ist gut aufgestellt, eine Prognose wann es wieder in die Gewinnzone geht, gestaltet sich indes schwierig, wie bei der Bilanzpressekonferenz zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 verlautbart wurde. Gegenüber dem Jahr 2020 konnte der Stuttgarter Automobilzulieferer ein respektables Umsatzplus von fast zwölf Prozent auf 10,9 Milliarden Euro einfahren – und dass trotz steigender Rohstoff- und Logistikkosten. Das Geschäft zog in allen Regionen und Geschäftsbereichen an, weiteres Wachstum wurde jedoch durch einen Nachfrageeinbruch im zweiten Halbjahr gebremst. Einen bedeutenden Anteil am positiven EBIT von 1,5 Prozent gegenüber minus 2,0 Prozent im Vorjahr hatten die Restrukturierungsprogramme. Das Eigenkapital blieb 2021 mit 2,05 Milliarden Euro nahezu stabil. "Eine Prognose für das laufende Jahr gestaltet sich durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges schwierig", sagte Michael Frick, Stellvertretender Vorsitzender der Mahle Konzern-Geschäftsführung und CFO, bei der Bilanzpressekonferenz.
Eine strenge Kosten- und Ausgabendisziplin bleibe weiterhin das "A und O" für den Konzern. Zudem setze sich Mahle für eine faire Lastenverteilung der Kosten zwischen Zulieferer und Hersteller ein. Durch tiefgreifende Transformationen in Richtung emissionsärmerer Technologien sieht sich Mahle für die Krisenbewältigung gewappnet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte die Gruppe 666 Millionen Euro (6,1% vom Umsatz) – und damit mehr als im Vorjahr – in die Forschung und Entwicklung klimafreundlicher Mobilität. "Für uns geht es darum, unsere Position als etablierter Tier 1-Zulieferer in den drei strategischen Feldern Elektromobilität, Thermomanagement und klassische Antriebe auszubauen beziehungsweise neu zu definieren", betonte Frick. Der Schwerpunkt des Geschäfts werde sich in den kommenden Jahren immer stärker in Richtung E-Mobilität verlagern. 2030 plant Mahle, den vom Pkw-Verbrennungsmotor unabhängigen Umsatzanteil von zuletzt über 60 Prozent auf 75 Prozent zu steigern.
"Für uns geht es darum, unsere Position als etablierter Tier 1-Zulieferer in den drei strategischen Feldern Elektromobilität, Thermomanagement und klassische Antriebe auszubauen beziehungsweise neu zu definieren", betonte Frick. Der Schwerpunkt des Geschäfts werde sich in den kommenden Jahren immer stärker in Richtung E-Mobilität verlagern. 2030 plant Mahle, den vom Pkw-Verbrennungsmotor unabhängigen Umsatzanteil von zuletzt über 60 Prozent auf 75 Prozent zu steigern.
Nicht nur Elektromobilität
Dort, wo die E-Mobilität heute noch an ihre Grenzen gelangt, will Mahle die Lücke mit anderen Antriebstechnologien wie Wasserstoff, Brennstoffzelle oder E-Fuels schließen. "Hier können wir schnell einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und zugleich unabhängiger von Erdöl und Gas werden", erklärte Frick. Insbesondere bei Nutzfahrzeugen sieht er Potential. Als Teil der Mobilitätswende setzt Mahle auch auf E-Bikes und baut ultraleichte und kompakte Antriebe. Der Ausbau klimaneutraler Mobilität kommt aber nicht überall auf der Welt gleich schnell voran. Das Entwicklungstempo der E-Mobilität ist unterschiedlich. Daher betonte Frick: "Solange es Verbrennungsmotoren gibt, wird Mahle in diesem Bereich ein verlässlicher Partner für Markt und Kunden bleiben."