Fachmesse : Das waren die KLS Fachtage in Wieselburg
Die KLS Fachtage, die erstmals in den Räumlichkeiten der Messe Wieselburg von 7. bis 8. Oktober abgehalten wurden, legten einen erfolgreichen Auftakt für dieses Veranstaltungsformat hin. Für die Veranstalter steht fest, dass die KLS Fachtage auch in Zukunft in Wieselburg stattfinden werden. Es wurden an beiden Tagen insgesamt mehr als 700 Fachbesucherinnen und Fachbesucher gezählt. Entsprechend positiv zeigte sich das Bild für die Ausstellenden. Mit der Verbindung aus Begleitkongress, Messe und Vorführungen aus der Praxis wurde für die Kfz-Betriebe ein neuer Branchentreff geschaffen.
Volles Programm
Groß war auch der Zuspruch bei der moderierten Veranstaltungsreihe: Teilweise mehr als 200 Besucherinnen und Besucher verfolgten die insgesamt fünf Vortragsblöcke und diskutierten mit den Vortragenden. So machte unter Moderation von Beatrice Schmidt, Weka Industrie Medien, der Karosserie-Experte Gerhard Steinbock von Axalta den Start. Hierbei ging es um Trends in der Autoserienlackierung und die Auswirkungen auf die Autoreparatur. Er strich die Bedeutung gut ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Wichtigkeit von Investitionen in moderne Werkstattausrüstung für die Lackierfachbetriebe hervor. Doch trotz aller mechanischen, elektronischen und digitalen Helfer ist es am Ende eine menschliche Hand, die für eine perfekte Lackierung sorgt. Mit dem fachkundigen Vortrag eines Kollegen aus der Vorentwicklung von ZKW ging es mit dem Thema Premiumleuchten weiter. ZKW gab einen Ausblick auf die Automobilbeleuchtung, deren Funktionalitäten und Technologien, die uns in den nächsten Jahren erwarten werden. Die Brandbreite ist groß: Vom Laserscheinwerfer bis zum hochaufgelösten voll dynamischen Scheinwerfer. Aber auch das automatisierte Fahren wird für die Lichtentwicklung immer wichtiger. Die Frage ist jene nach den Kosten – etwa im Falle einer Reparatur. In Zukunft werden wir nicht nur Licht für die Fahrerinnen und Fahrer benötigen, sondern auch für die Sensorik.
Technikexperte Dominik Lutter animierte im Anschluss zum Nachdenken, indem er das EU-Projekt "SERMI" vorstellte. Konkret geht es darum, dass Kfz-Betriebe ab dem 1. August 2023 eine Autorisierung durch eine unabhängige Konformitätsbewertungsstelle benötigen, um Zugang zu sicherheits- und diebstahlrelevanten Reparatur- und Wartungsinformationen sowie Zugang zu OBD-Informationen über die Herstellerportale und die Diagnosesysteme zu erlangen. Für Betriebe stellen sich dadurch wichtige Fragen wie: "Muss ich meinen Betrieb digitalisieren?", "Was kostet mich das?" und "Wie vorsichtig muss ich mit digitalen Tools und Plattformen sein?".
Noch nicht genug...
Im zweiten Veranstaltungsblock übernahm Elmar Schmarl, Landesinnungsmeister von Landesinnung der Fahrzeugtechnik der WK Tirol, die Moderation. Das Podiumsgespräch drehte sich um Ausbildung, Fort- und Weiterbildung von Lehrlingen und Facharbeitern im Karosseriebereich. Zu Wort kamen unter anderem Vertreter namhafter Lacklieferanten. Damit war mit der Veranstaltungsserie des ersten Tages aber noch nicht Schluss: Der dritte Block behandelte Schadensmanagement/Versicherung. Am Samstag ging es dann um die digitale Werkstatt und Erfolgsgeschichten aus den Betrieben. Bei den Vorführungen über betriebliche Praxis zeigten namhafte Unternehmen alles zu Klimaanlage, Achsvermessung, Kalibrierung und Diagnosetools.
Der Veranstalter der KLS Fachtage plant, den Branchentreff auch 2023 wieder im Oktober in Wieselburg stattfinden zu lassen. Eine endgültige Entscheidung wird jedoch erst nach einer Auswertung in Zusammenarbeit mit der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik der Wirtschaftskammer getroffen. Das Fazit des Messedirektors lautet: "Als Veranstalter sind wir mit der Premiere der KLS Fachtage sehr zufrieden. Natürlich gibt es bei einer Erstveranstaltung immer Nachjustierungen und Verbesserungen vorzunehmen, aber das Grundkonzept hat sich sehr gut bewährt und an den nötigen Veränderungen wird ab sofort mit Nachdruck gearbeitet", so Messedirektor Ing. Werner Roher.