Kfz-Werkstatt : Mehrheit der Fahrzeuge besteht Hauptuntersuchung
Laut Statistik waren dieses Jahr 68,4 Prozent aller Fahrzeuge ganz ohne Mängel und bei 10,6 Prozent wurden nur geringe Mängel gefunden, sodass sieben von zehn Fahrzeugen bereits beim ersten Anlauf die TÜV-Plakette bekamen. Die Zahlen zeigen aber auch, dass immer noch mehr als jedes fünfte Auto so schwerwiegende Mängel hat, dass es erst repariert werden muss, ehe die Plakette angebracht werden kann. Die Zahl der verkehrsunsicheren Fahrzeuge, die sofort stillgelegt werden müssen, liegt mit 0,07 Prozent weiterhin auf erfreulich niedrigem Level.
Das ist das Ergebnis der statistischen Aufarbeitung aller Hauptuntersuchungen, die an den mehr als 250 TÜV Nord Stationen und in über 10.000 TÜV Nord Partnerwerkstätten von Mitte 2021 bis Mitte 2022 durchgeführt worden sind. Die Statistiken sind in den neuen TÜV-Report 2023 von Auto Bild eingeflossen, der die Qualität von 226 Gebrauchtwagentypen detailliert auflistest. Die fünfte Mängelkategorie "gefährliche Mängel", die im Mai 2018 neu eingeführt wurde, wird den „erheblichen Mängeln“ zugerechnet. Ein "gefährlicher Mangel" stellt eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung dar oder beeinträchtigt die Umwelt erheblich; zum Beispiel, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind.
Licht bleibt bei Mängelfaktoren auf erstem Platz
Dass die Beleuchtungsanlage von Fahrenden aktuell noch oft vernachlässigt wird, zeigt auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt "Licht, Elektrik" in der Statistik erneut vorne. Und das, obwohl zumindest die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Allerdings ist die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken. Daran haben auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und moderner Fahrzeugtechnik ihren Anteil.
Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober unter anderem vom Kfz-Gwerbe und TÜV Nord durchgeführt wird, dient auch dem Ziel, Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit zu identifizieren und gegebenenfalls zu beheben. Insgesamt ergibt sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen "Licht, Elektrik", "Achsen, Räder, Reifen", "Umweltbelastung" und "Bremse".
Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin sind, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Die aktuellen TÜV Nord-Zahlen belegen: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,1 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es bereits 9 Prozent. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Fahrzeugalter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt aktuell bei den Dreijährigen bei 42.941 Kilometern und bei den fünfjährigen Fahrzeugen bei 68.977 Kilometern.
Die "Highlights" des TÜV-Mängelreports 2023
Als das Auto mit den geringsten Mängeln im gesamten TÜV-Report 2023 wird die B-Klasse von Mercedes-Benz gelistet, die damit ebenso als Vans-Klassensieger glänzt. Auch in zwei anderen Bereichen kann der Stuttgarter Autohersteller mit dem Stern überzeugen: So belegen die A-Klasse im Kompaktsegment und der GLC im Bereich der SUV die Spitzenplätze. Komplettiert wird das Bild mit dem Volvo V40 in der Kompaktklasse sowie dem Honda Jazz und dem Kia Picanto in den Bereichen Kleinwagen und Minis.
Auf den unteren Plätzen im Ranking finden sich je nach Alter Dacia Logan und Duster sowie der Renault Clio wieder, der im gediegenen Fahrzeugalter zwischen zehn und elf Jahren mit erheblichen Mängeln zu 36,4 Prozent durch die HU fällt.Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel detailliert auflistet und damit zu einem wichtigen Ratgeber beim Gebrauchtwagenkauf wird, gibt es an jeder TÜV-Station und im Zeitschriftenhandel für den Preis von 5,90 Euro.