Reifen : Trotz winterlicher Wetterlage sicher unterwegs

Fahrsicherheit
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Wie in Deutschland gilt auch in Österreich eine situative Winterreifenpflicht: Das bedeutet, dass Autofahrer bei Schnee, Glatteis und Schneematsch ausschließlich mit Reifen fahren dürfen, die auch bei diesen Bedingungen die nötige Sicherheit bieten. Die Höhe der Strafe bei Verstoß gegen diese Pflicht macht die Bedeutung von Reifen für die Fahrsicherheit deutlich. Wer schon einmal die Möglichkeit hatte Sommerreifen gegen Winterreifen bei winterlichen Fahrbedingungen in einem Test-Setting gegeneinander zu testen, weiß wie sich die Bremswege mit dem jeweiligen Reifenprofil verlängern oder entsprechend verkürzen können.

Zudem sind Reifen beim Fahren der einzige Kontaktpunkt mit der Fahrbahn. Deshalb haben Winterreifen ein spezielles Profil, das auf vereisten und schneebedeckten Straßen für besseren Halt sorgt. Sie können anhand des geprüften dreigezackten Bergsymbols mit der Schneeflocke an der Flanke der Reifen identifiziert werden. Neben Schnee sorgen auch Nebel und Regen für Herausforderungen beim Autofahren im Winter. Mit einer gründlichen Vorbereitung sowie der richtigen Fahrweise sind Autofahrer sicherer unterwegs.

Die Tipps vom Reifen-Profi

Bei fallenden Temperaturen sowie eisigen und glatten Straßen steigt das Risiko für Autofahrer, die Kontrolle über ihr Fahrzeug zu verlieren. Daher sollten sie noch vor dem ersten Schneefall geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen und den Fahrstil anpassen. Die Reifen spielen dabei eine wichtige Rolle: "Das sichere Fahren bei Schnee und Nässe wird von der Profiltiefe, dem Profildesign und der Gummimischung der Reifenlauffläche beeinflusst. Je geringer die Profiltiefe, desto geringer ist die Bremsleistung auf nassen und schneebedeckten Straßen", betont Andreas Schlenke, Continental Reifenexperte. "Die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttiefe von 1,6 Millimetern darf hier keinesfalls unterschritten werden. Überdies sorgt der richtige Reifendruck für ein besseres Handling und eine optimale Kraftstoffeffizienz. Wir empfehlen Autofahrern daher, die Reifen grundsätzlich regelmäßig zu überprüfen und Reifen rechtzeitig zu wechseln."

Auf die richtige Vorbereitung kommt es an

Damit Autofahrer auf schneebedeckten und vereisten Straßen sicher von A nach B kommen, sollten sie einige Regeln beachten. "Bevor es losgeht, empfehlen wir eine vorausschauende Routenplanung. Dazu gehört, sich über die aktuelle Wetter- und Verkehrslage zu informieren, um auf mögliche Schwierigkeiten vorbereitet zu sein", rät Schlenke. "Autofahrer bevorzugen daher bestenfalls immer Hauptstraßen, da diese zuerst geräumt und gestreut werden." Zudem sollte das Auto inklusive aller Scheiben von Eis und Schnee befreit werden und der Behälter der Scheibenwaschanlage mit einem Frostschutzmittel aufgefüllt werden, damit das Wasser nicht auf der Windschutzscheibe gefriert.

Das alte Lied von Eis und Schnee

Ob beim Bremsen, Lenken, Beschleunigen oder Schalten: "Grundsätzlich gilt bei Fahren im Schnee und bei Eis stets langsam und behutsam vorzugehen. Autofahrer sollten vorausschauend und möglichst immer mit Abblendlicht fahren sowie abrupte Beschleunigungen meiden“, weiß Schlenke. Mit einem größeren Abstand zum Vorausfahrenden haben sie ausreichend Zeit zum Bremsen. Dazu Schlenke: "Wir empfehlen einen zehnmal größeren Abstand als bei normalen Witterungsverhältnissen." Autofahrer sollten sanft und mit geringer Drehzahl beschleunigen.

Bei einem Schaltgetriebe sollte außerdem zügig in einen höheren Gang geschalten werden. "Wenn das Heck ausbricht und das Fahrzeug zu rutschen beginnt, gilt es Ruhe zu bewahren und leicht gegenzulenken. Die Hände bleiben dabei immer am Lenkrad und der Fuß fern vom Bremspedal", erklärt Schlenke. Bei nicht geräumten Straßen ist es besonders wichtig, keinesfalls in der Spur des vorausfahrenden Autos zu fahren, sondern im frischen Schnee. Der Schnee in der Fahrspur verdichtet sich schnell zu Eis und ist deshalb rutschiger.

Sicherheit hängt bei Regen auch vom Fahrerverhalten ab

Auch wenn es regnet, verändern sich die Fahrbedingungen. Schlenke warnt: "Regen beeinträchtigt nicht nur die Sichtverhältnisse, sondern erschwert auch das Bremsen. Zudem besteht das Risiko einer Aquaplaning-Situation. Die Grundvoraussetzung für eine sichere Fahrt an regnerischen Tagen sind neue beziehungsweise gut erhaltene Reifen mit einer optimalen Profiltiefe." Nicht zuletzt spielt das Verhalten des Autofahrers eine zentrale Rolle für die Sicherheit.

Um künftige Regenfahrten souverän zu meistern, sind drei goldene Regeln zu befolgen:

1. Geschwindigkeit beachten. Je langsamer gefahren wird, desto höher ist die Kontrolle über das Fahrzeug und das Bremsen wird einfacher.

2.
Licht einschalten: Das Abblendlicht sorgt für eine bessere Sicht und Sichtbarkeit.

3.
Abstand zu anderen Fahrzeugen: Bei nassen Fahrbahnen verlängert sich der Bremsweg.