Schaeffler : "Schaeffler hat sich in herausforderndem Marktumfeld erneut gut behauptet"

Schaeffler
Automobilzulieferer 
Bühl 
Deutschland

Laut Zwischenbericht der Schaeffler Gruppe stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um währungsbereinigt 2,0 Prozent auf 8.276 Millionen Euro (Vorjahr: 8.208 Millionen Euro).

- © Schaeffler

Die Schaeffler AG hat ihren Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Demzufolge lag der Umsatz der Schaeffler Gruppe in den ersten sechs Monaten des Jahres bei 8.276 Millionen Euro (Vorjahr: 8.208 Millionen Euro). Der Anstieg der Umsatzerlöse um 2,0 Prozent (währungsbereinigt) ist laut Unternehmen in erster Linie auf einen Volumenanstieg in der Sparte Vehicle Lifetime Solutions zurückzuführen.

Diese Sparte habe in den ersten sechs Monaten 2024 einen Umsatz von 1.309 Millionen Euro (Vorjahr: 1.129 Millionen Euro) erzielt. Das währungsbereinigte Wachstum der Umsatzerlöse um 17,6 Prozent war laut Schaeffler im Wesentlichen auf positive Volumeneffekte in den Regionen Europa und Americas im Independent Aftermarket-Geschäft zurückzuführen. Zudem hätten sich letztjährige Verkaufspreisanpassungen noch positiv auf die Umsatzentwicklung ausgewirkt.

Automotive Technologies wächst um 1,5 Prozent

Darüber hinaus verzeichnete die Sparte Automotive Technologies einen leichten Beitrag zum Wachstum. Das währungsbereinigte Wachstum von 1,5 Prozent im ersten Halbjahr könne insbesondere auf Volumensteigerungen im Unternehmensbereich E-Mobilität in den Regionen Europa und Amerika zurückgeführt werden.

Die Entwicklung in der Sparte "Bearings & Industrial Solutions" war gegenläufig. Man verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen währungsbereinigten Umsatzrückgang um 3,9 Prozent – die Umsatzerlöse betrugen 3.367 Millionen Euro (Vorjahr: 3.556 Millionen Euro). Dies sei maßgeblich auf Volumeneffekte in der Region Europa im Sektorcluster Industrial Automation sowie auf Volumeneffekte in der Region Greater China im Sektorcluster Wind zurückzuführen.

  • Die Sparte Automotive Technologies verzeichnete im Unternehmensbereich E-Mobilität zweistellige Wachstumsraten.
    "Die Sparte Automotive Technologies verzeichnete im Unternehmensbereich E-Mobilität zweistellige Wachstumsraten."

    Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG

EBIT ging zurück

Laut Unternehmen zeigte sich in den Regionen der Schaeffler Gruppe in den ersten sechs Monaten ein heterogenes Bild: Während die Regionen Europa (2,2 Prozent), Americas (5,7 Prozent) und Asien/Pazifik (1,1 Prozent) ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum verzeichneten, ging der Umsatz in der Region Greater China im selben Zeitraum währungsbereinigt um 1,7 Prozent zurück.

Die Schaeffler Gruppe habe in den ersten sechs Monaten ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 525 Millionen Euro (Vorjahr: 624 Millionen Euro) erzielt. Dies entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6,3 Prozent (Vorjahr: 7,6 Prozent). Der Rückgang der EBIT-Marge vor Sondereffekten war nach Schaeffler insbesondere auf die Geschäftsentwicklung der Sparte Bearings & Industrial Solutions sowie den at-Equity Beitrag der Vitesco Technologies Group AG (Vitesco) zurückzuführen.

Integration von Vitesco

„Die Schaeffler Gruppe hat sich in einem herausfordernden Marktumfeld erneut gut behauptet und im Übergangsjahr des Zusammenschlusses mit Vitesco eine Umsatzsteigerung erzielt. Die Sparte Automotive Technologies verzeichnete im Unternehmensbereich E-Mobilität zweistellige Wachstumsraten, die Sparte Vehicle Lifetime Solutions hat mit ihrem erfolgreichsten Halbjahr einen starken Beitrag zum Gesamtergebnis geleistet, sodass der Umsatz- und Ergebnisrückgang bei Bearings & Industrial Solutions in Teilen kompensiert werden konnte“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG. Laut Rosenfeld verläuft die Integration von Vitesco erfolgreich, der Zusammenschluss beider Unternehmen soll wie geplant zum 1. Oktober 2024 realisiert werden.

>> Hier können Sie den Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2024 nachlesen.

Investitionsauszahlungen auf Vorjahresniveau

Schaeffler gab zudem bekannt, dass sich der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten im zweiten Quartal positiv entwickelte. Nach minus 166 Millionen Euro im ersten Quartal liege er nach sechs Monaten bei minus 91 Millionen Euro (Vorjahr: 29 Millionen Euro). Diese Veränderung gegenüber dem Vorjahr sei auf die Kosten der Integration von Vitesco sowie der daraus folgenden gestiegenen Zinszahlungen zurückzuführen.

Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Capex) lagen laut Schaeffler mit 418 Millionen Euro im Berichtszeitraum auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 419 Millionen Euro), die Investitionsauszahlungen bezogen auf den Umsatz (Capex-Quote) betrugen 5,0 Prozent (Vorjahr: 5,1 Prozent).

„Die Schaeffler Gruppe hat ein anspruchsvolles erstes Halbjahr solide abgeschlossen. Gerade in dem herausfordernden Umfeld steht das konsequente Performance Management im Fokus. Das gilt auch für das Geschäft, das wir von Vitesco übernehmen“, kommentierte Claus Bauer, Vorstand Finanzen und IT der Schaeffler AG.

  • Gerade in dem herausfordernden Umfeld steht das konsequente Performance Management im Fokus. Das gilt auch für das Geschäft, das wir von Vitesco übernehmen.
    "Gerade in dem herausfordernden Umfeld steht das konsequente Performance Management im Fokus. Das gilt auch für das Geschäft, das wir von Vitesco übernehmen."

    Claus Bauer, Vorstand Finanzen und IT der Schaeffler AG

Erhöhte Finanzschulden

Das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zurechenbare Konzernergebnis lag laut Schaeffler im ersten Halbjahr 2024 bei 263 Millionen Euro (Vorjahr: 266 Millionen Euro). Das Konzernergebnis vor Sondereffekten belaufe sich auf 209 Millionen Euro (Vorjahr: 337 Millionen Euro), das Ergebnis je Vorzugsaktie auf 0,40 Euro (Vorjahr: 0,41 Euro).

Dem Unternehmen zufolge beliefen sich die Netto-Finanzschulden der Schaeffler Gruppe zum Stichtag 30. Juni 2024 auf 4.920 Millionen Euro (31. Dezember 2023: 3.189 Millionen Euro). Die Erhöhung der Finanzschulden sei dabei maßgeblich auf die vollständige Ziehung eines Förderdarlehens mit der Europäischen Investitionsbank sowie auf die Emission neuer Anleihen zurückzuführen. Der Verschuldungsgrad vor Sondereffekten stieg laut Schaeffler zum 30. Juni 2024 auf 2,4 (31. Dezember 2023: 1,5). Das Verhältnis Nettoverschuldung zu Eigenkapital (Gearing Ratio) habe zum selben Stichtag bei 125,6 Prozent gelegen (31. Dezember 2023: 81,5 Prozent).