Studie : Zulieferer in Deutschland wachsen langsamer als Autohersteller

MAN Autotransporter in Weiß beladen mit Fahrzeugen auf einem Parkplatz.
© MAN Truck & Bus SE

Der Spalt zwischen Zulieferern und Autoherstellern in Deutschland ist im vergangenen Jahr gewachsen. Insgesamt konnte die deutsche Automobilindustrie den Umsatz um 23 Prozent auf den Rekordwert in Höhe von 506,2 Milliarden Euro ankurbeln, laut einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Dabei legten die Hersteller mit einem Plus von 28 Prozent deutlich stärker zu als die Zulieferer, deren Umsatz um sechs Prozent stieg.

Die Zahl der Beschäftigten in der Autoindustrie ging der Studie zufolge 2022 zum vierten Mal in Folge zurück. Sie sank um 1,5 Prozent von 786.000 auf 774.000. Während die Beschäftigung bei den Herstellern leicht um ein Prozent zulegte, ging sie bei den Zulieferern um sechs Prozent zurück.

"Während die Automobilhersteller trotz Krise derzeit prächtig verdienen, stehen viele Zulieferer mit dem Rücken zur Wand", sagte Constantin Gall, Leiter der Mobilitätssparte für Westeuropa bei EY.

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Trotz der zuletzt positiven Gewinnentwicklung werde in der deutschen Autoindustrie derzeit flächendeckend der Rotstift angesetzt, sagte Peter Fuß, EY-Branchenberater. Für das laufende Jahr erwartet er bestenfalls eine stabile Beschäftigungsentwicklung bei den Herstellern und einen weiteren Stellenabbau bei den Zulieferern. Der Investitionsbedarf sei enorm, gleichzeitig setzten die Unternehmen alles daran, weiterhin hohe Margen zu erwirtschaften.

Die Produktion von E-Autos sei weniger personalintensiv. Der Elektroantrieb werde sich durchsetzen und den Verbrennungsmotor verdrängen. "Das wird unausweichlich zu einer niedrigeren Beschäftigung am Standort Deutschland führen", sagte Fuß.

(APA/red.)