Flugrost : Bremsscheiben sollen künftig dank neuem Verfahren länger halten
Trumpf hat ein Laserverfahren zur Industriereife gebracht, das hilft, den Abrieb von Bremsscheiben und damit den Feinstaubausstoß zu verringern. Feinstaub ist bereits in geringen Konzentrationen gesundheitsschädlich. Rund die Hälfte der Partikelemissionen im Straßenverkehr entsteht durch den Abrieb von Bremsen, Reifen, Kupplung und Fahrbahn, und etwa die Hälfte davon ist Bremsstaub. Das Unternehmen testet bereits den Serieneinsatz mit Automobilherstellern und Zulieferern.
„Als technologisch führender Lasersystemhersteller arbeiten wir seit Jahren eng mit der Automobilbranche zusammen und kennen den Markt sehr gut. Das Hochgeschwindigkeits-Laserauftragsschweißen ist kostengünstig, lässt sich in der Serienfertigung anwenden und bietet somit das Potenzial, zum neuen Standard bei der Herstellung von Bremsscheiben zu werden“, sagt Richard Bannmüller, Vorsitzender der Geschäftsführung Trumpf Laser- und Systemtechnik.
Mit dem Hochgeschwindigkeits-Laserauftragsschweißen beschichtete Bremsscheiben setzen weniger Feinstaub frei. Das Laserverfahren verringert, laut Trumpf, auch den Verschleiß. Autofahrer müssen ihre Bremsscheiben je nach Fahrstil und Verschleiß austauschen, oft schon nach 50.000 Kilometern. Künftig könnte das mit dem neuen Verfahren seltener nötig sein.
Die Technik bietet zudem Korrosionsschutz, was vor allem für die Bremsscheiben von Elektrofahrzeugen wichtig ist. Diese arbeiten beim Bremsen überwiegend mit Rekuperation, also Energierückgewinnung, so wird die Scheibenbremse seltener zum Anhalten eingesetzt. Dadurch setzen die Bremsscheiben schneller Flugrost an, was zu Leistungseinbußen beim Bremsen führt und im Extremfall einen vorzeitigen Austausch erforderlich machen kann.
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Das Prinzip des Laserauftragsschweißens beruht auf der Wechselwirkung von Laser und Metallpulver und ermöglicht die Erzeugung poren- und rissfreier Schichten. Statt das Metallpulver auf das Bauteil aufzutragen und dort mit Laserlicht aufzuschmelzen, tritt es beim Hochgeschwindigkeits-Laserauftragsschweißen bereits oberhalb des Bauteils in den Laserstrahl ein. Das Licht erwärmt das Pulver schon auf dem Weg zum Bauteil auf Schmelztemperatur.