Automatisierte Fahrzeuge : Selbstfahrende Autos im Stadtverkehr auf der MotionExpo in Graz
Das europäische Forschungsprojekt "Shared automation Operating models for Worldwide adoption" (SHOW) ist die bisher größte Initiative zur Erprobung automatisierter Fahrzeuge im urbanen Umfeld.
In diesem Rahmen führt die Virtual Vehicle GmbH derzeit gemeinsam mit der AVL List GmbH in Graz Testfahrten durch. Auf der MotionExpo Graz vom 10. bis 12. März wird das Projekt erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. In der darauffolgenden Woche können sich Interessierte zwischen dem Nahverkehrsknoten Graz Puntigam und dem Einkaufszentrum Center West automatisiert chauffieren lassen.
„Das Besondere an dieser Forschungsarbeit ist die Erprobung von automatisiertem Fahren an sehr frequentierten Stellen in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr. Dies erfolgt unter anderem an einem Nahverkehrsknoten, in dem S-Bahn, Straßenbahn, Busse und viele Fußgänger vorhanden sind. Die automatisierten Fahrzeuge müssen in dieser Umgebung zurechtkommen und auch von Personen als Transportmittel für den Umstieg akzeptiert werden“, so Joachim Hillebrand von Virtual Vehicle, Projektleiter der Testfahrten.
Automatisierte Fahrzeuge, umgangssprachlich auch „Robo-Taxis“ genannt, können mit Integrierung in ein öffentliches Verkehrsnetz städtische Mobilität verändern. In vernetzten Flotten eingesetzt, könnten sie die Zahl der Autos auf den Straßen reduzieren oder Lücken auf der ersten und letzten Meile schließen.
„Der öffentliche Nahverkehr hat das Ziel, Personen sicher und effizient zu transportieren. Die komplexe Automatisierung dieses gezielten Anwendungsfalles von Mobilität erfordert ein hohes Maß an Präzision und Nachverfolgbarkeit. AVL integriert, erprobt und verfeinert technische Lösungen, um mehr Akzeptanz in der Zielgruppe zu erreichen und um dabei zu unterstützen, den urbanen Verkehr nachhaltiger zu gestalten“, sagt Alexander Moschig, Projektleiter, AVL List.
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Das Projekt SHOW vereint dazu 69 internationale Forschungspartner und führt urbane Demonstrationen in 20 europäischen Städten durch. Ziel ist es, durch neue technische Lösungen und Geschäftsmodelle einen nachhaltigen Stadtverkehr zu realisieren.
„Eine ökologisch vertretbare Mobilität in den überfüllten Städten von heute kann nur gelingen, wenn wir die Zahl der Fahrzeuge reduzieren, ohne den Komfort für die Bürger und Bürgerinnen zu verringern. Und hier werden automatisierte Mobilitätslösungen große Chancen bieten“, betont Virtual Vehicle Geschäftsführer, Jost Bernasch.