Veranstaltung : Holz als Zukunftsmaterial für den leichten Fahrzeugbau
Beim ersten offiziellen Auftritt des österreichweiten Netzwerks "Bioeconomy Austria" am Forum Alpbach ginge es auch um das Thema Holz im Fahrzeugbau. Doch es braucht mutige wissenschaftliche Fragestellungen und visionäre Unternehmen, die diese unterstützen – darin sind sich auch Horst Bischof, Vizerektor der TU Graz und Martin Karner, CEO von Weitzer Woodsolutions, ebenfalls Netzwerkpartner von "Bioeconomy Austria", am Podium einig. Karner fügt hinzu: "Unser Zugang ist es, Holz dorthin zu bringen, wo es schon einmal war. Es hat bereits Autos oder Flugzeuge aus Holz gegeben. Unser Ziel ist es, diesen Weg wieder aufleben zu lassen."
Natürlich unter Verwendung von High-tech-Engineering und multi-hybriden Konzepten, die den Kreislaufwirtschaftsfaktor steigern. Aus der ursprünglichen Fragestellung "Welche Anwendung Holz im Auto finden kann", entstanden nun wissenschaftlich fundierte Daten, die es möglich machen, Holzbauteile digital zu simulieren: "Die entwickelten Holz-Hybrid-Bauteile sind nicht nur in der Simulation konkurrenzfähig im Vergleich zu herkömmlichen Bauteilen, sondern halten auch in den realen Tests, was sie versprechen", erklärt Thomas Krenke vom Innovationszentrum W.E.I.Z.
Bäume machen der Mobilität Beine
Gerade in Zeiten des Umbruchs sind besonders die Unternehmen der Mobilitätsbranche auf den Werkstoff Holz aufmerksam geworden und erforschen, welche Anwendungen möglich sind. "Mit dem neu entwickelten Hochgeschwindigkeitszug haben wir es durch neue Wege und neue Technologien geschafft, inzwischen 35 Prozent weniger Energie zu verbrauchen. Dadurch wird ersichtlich, dass neue Technologien, neue Denkansätze und konsequente Umsetzung zu erheblichen Mehrwerten führen können. Das Thema Holz ist genau ein solcher innovativer Ansatz."
Andere Mitinitiatoren stimmen ein: "Diese Technologie kann eine Lösung für die aktuellen Herausforderungen wie Leichtbauanforderungen, Reduktion von C02-Emissionen, kurze Lieferwege und regionaler Wertschöpfungsketten bieten", erklärt Innovationsmanager Alexander Prix der Siemens Mobility. Auch Stefan Könsgen von der BMW Group erklärt: "Bei dem Design for Recycling haben wir von hinten angefangen und uns die Frage gestellt, wie können wir die Bauteile so bauen, dass sie zerlegbar und in einer zweiten Verwendung auch noch nutzbar sind. Zudem schafft biobasiertes Material das Potenzial, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu verringern. Damit kann auch ein Wert erzielt werden, der CO2 negativ ist."
Werner Balika von Innovation Salzburg, Christian Tippelreither vom Holzcluster Steiermark und Thomas Timmel von BioBASE zeigen sich zufrieden: "Die Grundgedanken des Forum Alpbach und 'Bioeconomy Austria' weisen einige Parallelen auf. Beide möchten Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zusammenbringen und sich so für ein nachhaltigeres 'New Europe', wie das Motto des diesjährigen Forums lautet, einsetzen."
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