EU-Kommission : Werden jährliche Kontrollen für ältere Fahrzeuge bald zur Pflicht?

Die Kommission schlägt vor, drei Richtlinien zu überarbeiten: die regelmäßige technische Kontrolle (PTI) von Fahrzeugen, die Zulassungsdokumente für Fahrzeuge und die Unterwegskontrolle (RSI) von Nutzfahrzeugen.

Die Kommission schlägt vor, drei Richtlinien zu überarbeiten: die regelmäßige technische Kontrolle (PTI) von Fahrzeugen, die Zulassungsdokumente für Fahrzeuge und die Unterwegskontrolle (RSI) von Nutzfahrzeugen.

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Die neuen Vorschriften sollen vor allem Elektrofahrzeuge und neue Technologien berücksichtigen. Sie sehen unter anderem regelmäßige technische Inspektionen für Elektrofahrzeuge und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme vor, zudem jährliche Inspektionen für ältere PKW und Lieferwagen sowie fortschrittliche Emissionsprüfmethoden zur Erkennung hochemittierender Fahrzeuge zur Verringerung der Feinstaubbelastung. 

Darüber hinaus schlägt die Kommission vor, digitale Fahrzeugzulassungs- und regelmäßige Prüfbescheinigungen einzuführen, den grenzüberschreitenden Datenaustausch zu vereinfachen und vor betrügerischen Aktivitäten wie Manipulationen von Kilometerzählern zu schützen. Darüber hinaus sollen regelmäßige technische Inspektionen für Personen, die sich vorübergehend in einem anderen EU-Land aufhalten, erleichtert werden.

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Diese Richtlinien sollen überarbeitet werden

Die Kommission schlägt daher vor, drei Richtlinien zu überarbeiten: die regelmäßige technische Kontrolle (PTI) von Fahrzeugen, die Zulassungsdokumente für Fahrzeuge und die Unterwegskontrolle (RSI) von Nutzfahrzeugen.

„Wir haben diese Initiative erwartet und sind bestens vorbereitet", betont Thomas Marichhofer, LIM Steiermark und Leiter Kompetenzcenter Technik. "Einige vorgeschlagene Maßnahmen sind durchaus positiv zu bewerten, manche kritisch zu hinterfragen. Die Qualitätssicherung muss oberste Priorität haben, um gegen allfällige Vorschläge aus anderen Ländern gewappnet zu sein, dass die Reparaturbetriebe kein Pickerl machen dürfen. Für viele neue Prüfsysteme wird eine OBD Kontrolle vorgesehen, Herstellerinformationen und OBD wird kostenlos verfügbar sein und eine Digitalisierung des Gutachtens ist geplant. Für uns beginnt nun die Detailanalyse aller vorgeschlagenen Veränderungen, mit dem Ziel unser bewährtes System abzusichern bzw. auszubauen.“

Thomas Marichhofer
Thomas Marichhofer - © Klaus Morgenstern

Die vorgeschlagenen Maßnahmen im Überblick

  • Anpassung der Prüfung an neue Fahrzeuge: Regelmäßige technische Inspektionen für Elektrofahrzeuge und neue Tests für elektronische Sicherheitssysteme, einschließlich der Prüfung der Softwareintegrität sicherheits- und emissionsrelevanter Systeme.
     
  • Neue Emissionsprüfungen: Erkennung hochemittierender Fahrzeuge, einschließlich manipulierter Fahrzeuge, mit fortschrittlichen Methoden für ultrafeine Partikel und NOx.
     
  • Betrugsbekämpfung: Erfassung von Kilometerständen in nationalen Datenbanken für den grenzüberschreitenden Austausch von Kilometerständen.
     
  • Jährliche Kontrollen: Für PKW und Transporter, die über zehn Jahre alt sind.
     
  • Digitalisierung: Ausstellung elektronischer Fahrzeugzulassungs- und Prüfbescheinigungen und Austausch von Daten über eine gemeinsame Plattform zur Vereinfachung der Verwaltungsverfahren.
     
  • Gegenseitige Anerkennung der Bescheinigungen über die regelmäßige technische Kontrolle: Gewährleistung der grenzüberschreitenden Anerkennung regelmäßiger technischer Inspektionen von Kraftfahrzeugen, die in einem anderen Mitgliedstaat für einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt werden.
     
  • Verbesserte Daten-Governance: Straffung des Zugangs zu technischen Fahrzeugdaten für Prüfstellen.