Reifen : Naturkautschuk und Bioengineering

Naturkautschuk Bioengineering

Enzyme von Tomaten können die Eigenschaften von Naturkautschuk verbessern

- © Günther Gumhold / pixelio.de

Die Forscher haben dafür ein Teilstück einer Naturkautschuk-Synthase identifiziert, das eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Polymerkettenlänge von Naturkautschuk spielt. Synthasen sind „aktive“ Enzyme, die u.a. dafür verantwortlich sind, dass aus Elementen eine Verbindung oder aus einfach strukturierten Verbindungen, komplizierte zusammengesetzte Stoffe hergestellt werden.

Hier kommen nun die Enzyme von Tomaten ins Spiel: beide Enzyme – sowohl die des Naturkautschuks als auch die der Tomaten – weisen ähnliche Strukturen auf und gehören zur gleichen Enzymgruppe. Mit diesem Wissen ist es gelungen, ein Segment der Polymerketten im Naturkautschuk zu identifizieren, das die Kettenlänge beeinflusst. Diese Rekombination des Tomaten-Enzyms durch das gleiche Segment aus dem Naturkautschuk führt zu einem Biomolekül, das über bessere Eigenschaften als Naturkautschuk verfügt und sich die Reifen-Ingenieure zunutze machen, um die Reifen weiterhin zu optimieren.

An der Forschung beteiligt waren, neben den Ingenieuren der Sumitomo Rubber Industries Ltd., der Associate Professor Seiji Takahashi von der Tohoku Universität, der Associate Professor Satoshi Yamashita von der Kanazawa Universität und Professor Yuzuru Tozawa von der Saitama Universität. Erst kürzlich wurden die Ergebnisse der Forschung auf der DKT IRC 2021 Messe und Konferenz, die Ende Juni in Nürnberg stattfand, bekannt gegeben.