Autohandel : Wenig Zuversicht für 2022

Edelsbrunner
Bundesgremium Fahrzeughandel
Autohandel
Wirtschaftskammer
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„Auch 2022 wird ein sehr schwieriges Jahr, vor allem im ersten Halbjahr wird es keine Entspannung bei den Lieferfristen geben“, prognostiziert Komm.-Rat Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. War 2020 aufgrund der Corona- Pandemie mit exakt 248.740 Pkw-Neuzulassungen das schlechteste Autojahr seit damals 33 Jahren, wird 2021 auch nicht viel besser werden. Es könnte sogar noch schlimmer kommen: „Wir erwarten aus heutiger Sicht ein Minus von 10 Prozent gegenüber einem zu erwartenden schwachen Jahr 2021“, macht Klaus Edelsbrunner wenig Hoffnung.

Gebrauchtwagen stützen Umsätze

Einen Lichtblick stellt hingegen aktuell das Geschäft mit Gebrauchtwagen dar. Es gibt eine starke Nachfrage und gute Verkäufe. Parallel dazu werden aber auch Leasingverträge verlängert und verstärkt Reparaturen für den Weiterbetrieb von älteren Fahrzeugen in Auftrag gegeben, womit Fahrzeuge länger auf der Straße bleiben, die dann dem Handel fehlen. „Die Händler haben allerdings darauf reagiert, wissen relativ genau, wann Gebrauchtwagen hineinkommen und haben dann gleich mehrere potenzielle Käufer in der Hinterhand. Durch die erhöhte Nachfrage sind auch die Preise gestiegen“, erklärt Klaus Edelsbrunner. Ein professionelles Gebrauchtwagen-Management zahlt sich also aus – ein Umstand, von dem auch Verkäufer profitieren. Diese spüren aktuell die Liefersituation bei den Neuwagen besonders: „Mit jedem Monat, in dem es Lieferverzögerungen gibt, wird es für Betriebe schwieriger, gute Verkäufer im Unternehmen zu halten.“ Unterstützung gebe es wenig, mit Kurzarbeit ließen sich kurzfristige Effekte abfedern. Dass gute Verkäufer gerade in der Krise ein wichtiger Hebel sind, versteht sich von selbst: „Kunden brauchen umfassende Beratung, gerade zu Zeiten, in denen viele Fahrzeuge nicht oder nur mit langen Fristen lieferbar sind. Da ist es Aufgabe des Verkäufers, Möglichkeiten und Varianten anzubieten, um die Mobilität des Kunden zu erhalten“, stellt Österreichs oberster Fahrzeughandelsvertreter klar.