Vorglühen und Zwischenglühen : Glühkerzen im Winter - Mehr als nur ein Starthelfer
Funktionierende Glühkerzen sind auch bei Außentemperaturen über dem Gefrierpunkt wichtiger denn je, so der Zünd- und Sensorspezialist Niterra. Auch in modernen Fahrzeugen übernimmt die Glühkerze bei niedrigen Außentemperaturen die Vorwärmung des Brennraums und sorgt so für einen umweltschonenden, kraftstoffsparenden und problemlosen Kaltstart. Die Dauer dieses 'Vorglühens' konnten Hersteller wie Niterra dank kontinuierlicher Weiterentwicklung der Glühkerzentechnologie in den vergangenen Jahrzehnten auf wenige Sekunden reduzieren. Der vollkeramischen NHTC-Glühkerze der Marke NGK Ignition Parts genügen weniger als zwei Sekunden, um sich auf über 1.000 °C zu erhitzen.
"Dieses für den Autofahrer kaum noch wahrnehmbare Vorglühen sorgt für einen Kaltstart vergleichbar mit dem eines Otto-Motors", erklärt Oliver Posati vom Technischen Service bei Niterra EMEA GmbH. "Der Motor startet sofort, läuft sehr ruhig und das bekannte 'Diesel-Kaltstartnageln' ist deutlich reduziert. Zusätzlich sind die Schadstoff- und Rußemissionen von den ersten Metern an minimal, was für die Einhaltung der strengen EURO-Normen enorm wichtig ist heutzutage."
Unverzichtbar für DPF und AGR-Ventil
Das sogenannte 'Zwischenglühen' der Glühkerzen wird immer wichtiger. Darunter versteht man, dass Glühkerzen im laufenden Motorbetrieb von der Motorsteuerung zugeschaltet werden können. Eine Maßnahme, um den generell steigenden Anforderungen zur Reduzierung der Partikel- und Stickoxid-Emissionen zu entsprechen. "Um die immer strengeren Vorgaben zu erfüllen, setzen die Autohersteller auf Dieselpartikelfilter (DPF) und Abgasrückführung", so Oliver Posati. Der DPF allerdings verfügt nur über eine begrenzte Aufnahmekapazität und muss regelmäßig regeneriert werden. Dazu wird der DPF für rund zehn Minuten auf über 600 °C aufgeheizt. Das Zwischenglühen der Glühkerzen bei weit über 1.000 °C unterstützt diesen Prozess.
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Darüber hinaus ist es wichtig, den Brennraum bei Bergabfahrten vor einem Abkühlen zu schützen. "In Schubphasen sinkt die Abgastemperatur. Bei erneutem Gas geben stößt der Motor dann in den ersten Takten zu viele Abgase und Ruß aus. Diesem Mehrausstoß wird durch das Aktivieren der Glühkerzen in den Schubphasen entgegengewirkt. Das AGR-Ventil dagegen neigt in einigen Fahrzeugen bei niedrigen Abgastemperaturen zu Verkokung. Um die Abgastemperatur nicht unter ein kritisches Level absinken zu lassen, aktiviert die Motorsteuerung je nach Lastsituation des Fahrzeugs die Glühkerzen", erklärt Oliver Posati. Gleiches geschieht übrigens, um ein schnelles Wiederanspringen möglich zu machen, wenn das Start-Stopp-System den Motor an der Ampel bei niedrigen Temperaturen deaktiviert.