Automobilzulieferer benötigen einen integrierten Ansatz, um Marktposition und Profitabilität angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen zu verteidigen. Vier Stellhebel sind dabei entscheidend:
Striktes Cash-Management
Die Sicherung der Liquidität hat oberste Priorität in Krisenzeiten, um Stabilität und Unabhängigkeit zu gewährleisten. Mit einem "Cash-Kontrollturm", einer detaillierten Planung sowie einer zentralen Steuerung sämtlicher Zahlungsflüsse schaffen sich Automobilzulieferer binnen kurzer Zeit mehr finanziellen Spielraum.
Operative Exzellenz
Mit einem breit gefächerten Maßnahmenbündel über Einkauf, Produktion, Verwaltung und Lieferkette hinweg können Zulieferer in der Regel ihre EBIT-Marge um mehrere Prozentpunkte steigern. Dies ist essenziell, um ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.
Kommerzielle Exzellenz
Vorreitern in der Branche gelingt es, bis zu 70 Prozent ihrer vorleistungs- und inflationsbedingten Mehrkosten an die Autobauer weiterzugeben. Dazu gilt es sich gezielt auf Verhandlungen vorzubereiten - mit umfassender Transparenz, was Kosten nach Warengruppe, Produktprogramm und Hersteller angeht.
Strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
Um längerfristig zu profitablem Wachstum zurückkehren zu können, müssen die Automobilzulieferer ihre Strategie konsequent weiterentwickeln, verschiedene Szenarien durchspielen und daraus Konsequenzen für ihr Portfolio ziehen. Mit der Dekarbonisierung beginnt eine neue Ära für die Branche.
Bain-Partner Stricker unterstreicht die zentrale Bedeutung einer Nachhaltigkeitsstrategie: "Die Zukunft der Automobilzulieferer hängt davon ab, ob und wie schnell sie es schaffen, emissionsneutral zu wirtschaften." Kurzfristig habe jedes Unternehmen alles daranzusetzen, seine Liquidität zu sichern und die eigenen Kosten zu senken. Und er fügt hinzu: "Ähnlich wie für die Hersteller gilt es auch für die Automobilzulieferer, sich unter hohem Zeitdruck neu zu erfinden. Einigen ist dies bereits gut gelungen. Doch viele haben noch einen weiten Weg vor sich."
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