Recycling : Michelin will Altreifen von Baggern selber recyceln

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In dem geplanten Standort in der chilenischen Region Antofagasta sollen bis zu 30.000 Tonnen Reifen für Erdbewegungsmaschinen/Bagger pro Jahr recycelt werden. Das würde fast 60 Prozent der jährlich landesweit ausrangierten Reifen entsprechen, so Michelin. Die Bauarbeiten, in die der Reifenhersteller mehr als 30 Millionen US-Dollar investiert, beginnen in diesem Jahr. Ab 2023 soll die Produktion in Betrieb gehen.

Umfassende Reifen-Recyclinglösung

Mit dem neuen Recyclingwerk verfolgt Michelin das Konzept der Kreislaufwirtschaft und etabliert neue Recyclingprozesse im Unternehmen. Die Altreifen werden direkt beim Kunden abgeholt und zum Produktionsstandort transportiert, wo sie zerkleinert und im Anschluss recycelt werden.

Mithilfe der Technologie von Enviro ist es dabei möglich, alle Bestandteile eines Altreifens für die Wiederverwendung zu verwerten. Nach derzeitigen Plänen sollen 90 Prozent der zurückgewonnenen Materialien für die Herstellung von Produkten auf Gummibasis wie Reifen oder Förderbänder genutzt werden. Die restlichen zehn Prozent fließen zurück in die Erzeugung von Wärme und Strom für den Eigenbedarf.

Verstärktes Nachhaltigkeits-Engagement

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns, um Kunden eine moderne und nachhaltige Recyclingmethode anbieten zu können und gleichzeitig unser Geschäft weiter auszubauen", sagt Sander Vermeulen, Vice President, Marketing & Business Development, Strategy and New Business für den Geschäftsbereich High-Tech Materials bei Michelin. Derzeit stecke das Unternehmen in Gesprächen mit potenziellen Kunden aus dem Bergbau.

Das künftige Reifen-Recyclingwerk ist Teil der Strategie von Michelin, in der Reifenproduktion vermehrt nachhaltige Materialien einzusetzen. So sieht das sogenannte "Vision"-Konzept des Unternehmens vor, dass Reifen aus vollständig biologisch abbaubaren Materialien hergestellt werden.