US-Standort : Volvo sieht die eigenen Pläne durch US-Strafzölle durchkreuzt

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© Volvo Cars

Eigentlich sei es für Volvo Cars ein sehr großer Deal gewesen, sagte Anders Gustafsson, Geschäftsführer von Volvo Cars USA. Der Automobilhersteller hatte erst vor Kurzem die erste Produktionsstätte in den USA eröffnet. Bei voller Kapazität sollen dort 150.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band laufen. In Charleston im US-Bundesstaat South Carolina wird die aktuelle Serie des Volvo S60 montiert, ab 2021 gesellt sich dann die nächste Generation des Volvo XC90 dazu. Doch Trumps Strafzölle, die auch europäische Autobauer betreffen, könnten die Pläne des Fahrzeugherstellers aus Schweden ein wenig anders aussehen lassen.

„Wenn Sie Handelsbeschränkungen haben, können wir nicht so viele Arbeitsplätze schaffen, wie wir geplant hatten“, sagt Håkan Samuelsson, Geschäftsführer von Volvo Cars, „wir wollen exportieren und wenn China und Europa plötzlich sehr hohe Barrieren haben, wäre es unmöglich. Dann müssen sie die Autos dort bauen und dann werden alle Autos teurer.“ Volvo Cars hatte zunächst 500 Millionen US-Dollar für das Werk in South Carolina bereitgestellt und erhöhte die geplante Gesamtinvestition später auf 1,1 Milliarden US-Dollar.

Die Äußerungen des Volvo-CEO passen zur kürzlich getroffenen Gewinnwarnung von Daimler, dass sich die Zollstreitigkeiten auf seine Finanzergebnisse 2018 auswirken dürften. IHS Market prognostiziert, dass Volvos Fertigung in den USA im Jahre 2022 etwa 15 Prozent seiner weltweiten Produktion ausmachen wird, nachdem der S60 durch die neue XC90-Generation ergänzt wurde. Allein für den neuen S60 wird erwartet, dass die US-Produktion im Jahr 2022 56 Prozent ausmachen wird, während der Anteil in China bei 43 Prozent liegen soll.

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