Lidar-Technik : Bosch gibt Lidar-Sensorik für autonomes Fahren auf
Der weltgrößte Autozulieferer Bosch hat sein Projekt für eigene Lidar-Sensoren aufgegeben. Diese sind für das autonome Fahren wichtig. Der deutsche Stiftungskonzern investiere keine Ressourcen mehr in die Anfang 2020 gestartete Serienentwicklung, bestätigte eine Bosch-Sprecherin. Grund seien die technische Komplexität und die langen Vorlaufzeiten bis zur Markteinführung.
Da aber die Technologie, mit der ein fahrerloses Auto seine Umgebung mit Laserscannern wahrnimmt, für das automatisierte Fahren wichtig ist, will Bosch das Know-how behalten. Die Entwicklungskapazitäten werden aber auf andere Sensortechnologien wie Radar verlagert.
Aufwändige und teure Technik
Vor wenigen Jahren erwartete die Automobilindustrie den Durchbruch für Autos ohne Lenkrad und Pedale in Deutschland noch in diesem Jahrzehnt. Doch das Ziel liegt derzeit in weiter Ferne, weil die Technik aufwendig und teuer ist und gesetzliche Vorgaben fehlen. Bosch will das Ziel des autonomen Fahrens unterdessen nicht abschreiben, sondern sich ihm schrittweise nähern. Das Unternehmen wolle seine marktführende Position beim assistierten und automatisierten Fahren, den Vorstufen des autonomen Fahrens, ausbauen, erklärte Markus Heyn, Chef der Bosch-Zuliefersparte Mobility. Dabei konzentriere man sich auf Anwendungen im Pkw, um diese auf breiter Basis in den Markt zu bringen.
Der zweitgrößte deutsche Zulieferer ZF Friedrichshafen hat im vergangenen Jahr bereits ein Lidar-Projekt eingestellt. Auch bei Continental sei die Nachfrage sehr gering. Keinem der drei Zulieferer ist es bisher gelungen, einen Serienauftrag von einem Pkw-Hersteller an Land zu ziehen.
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Unter den deutschen Automobilherstellern ist Mercedes-Benz führend beim automatisierten Fahren. Mit der S-Klasse kam im vergangenen Jahr der "Drive Pilot" auf den Markt, der es dem Fahrer erlaubt, bei stockendem Verkehr auf der Autobahn bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Zum Einsatz kommt dabei die Lidar-Technologie des französischen Zulieferers Valeo. Die meisten Spezialisten für Lasertechnik im Auto haben ihren Sitz in den USA und China.
(APA/red.)