Filtertechnik : Das brachte der Luftfilter-eSprinter von Mercedes bisher
Die Luftqualität ist ein Schlüsselfaktor für urbane Lebensqualität. Doch insbesondere CO2-Emissionen und Feinstaub belasten Klima, Mensch und Umwelt. Zur Reduzierung der Feinstaubbelastung und um umfassende Erkenntnisse bezüglich Effektivität, Wettereinflüsse und Dauerhaltbarkeit im Realbetrieb zu gewinnen, starteten Mercedes‑Benz Vans, die Österreichische Post sowie Mann+Hummel im August ein Pilotprojekt. Dazu wurden zwei eSprinter Serienfahrzeuge der Österreichischen Post mit integrierten Feinstaubfiltern im Frontmodul ausgestattet. Die beiden eSprinter sind seither in der Grazer Innenstadt unterwegs. Sie absolvieren ihre Routen im wöchentlichen Wechsel, um über die verbauten Feinstaubsensoren repräsentative Werte zur Feinstaubkonzentration zu ermitteln.
Erste Ergebnisse nach drei Monaten
Auf ihren täglichen Touren fahren die vollelektrischen Transporter im Durchschnitt 53 Kilometer. Dabei führen die Routen vom Post-Logistikzentrum in Kalsdorf in die Grazer Innenstadt und zurück. Auf einer Tour liefert jeder der beiden eSprinter im Durchschnitt 160 Pakete aus und stoppt knapp 100-mal. Nach erfolgter Überprüfung und Untersuchung der Filter durch den Filtrationsspezialisten Mann+Hummel lässt sich feststellen, dass die Filter unbeschädigt und ohne Verformung sind. Seit Beginn des Pilotprojektes waren die eSprinter an knapp 60 Tagen im Einsatz und haben jeweils rund 6400 Milligramm Staub aus der Umgebungsluft gefiltert.
Damit wird bereits nach wenigen Wochen Testbetrieb klar, dass der Einsatz der Filter in dieser urbanen Ausliefersituation ein geeigneter Anwendungsfall ist. Der Feinstaub wird quellennah, das heißt dort wo die Feinstaubemissionen entstehen, gefiltert. Neben der Dauerhaltbarkeit der Filter werden im Rahmen des Pilotprojekts auch die Auswirkungen auf die Fahrzeuge analysiert.Durch Druckverlustmessungen wurde die Haltbarkeit der Filter bestätigt und ein Beladungszustand von 15 Prozent festgestellt. Bisher gibt es keine Einschränkungen im Betrieb und um weitere Erkenntnisse zu sammeln, läuft das Pilotprojekt noch bis Mitte des Jahres 2023.
Das Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) in Duisburg begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die weitere regelmäßige Überprüfung der Filter vor Ort erfolgt durch Mercedes-Benz Vans und den Filtrationsspezialisten Mann+Hummel. Die Initiative fügt sich nahtlos in das smarte Gesamtkonzept der Österreichischen Post ein, das sich „Grünes Graz“ nennt. Schon seit November 2021 sind in der Grazer Flotte der Österreichischen Post ausschließlich rein elektrische Fahrzeuge für die Zustellung von Paketen, Briefen, Werbesendungen und Printmedien im Einsatz, sodass diese frei von Abgasen erfolgt. Damit tragen die Maßnahmen der Österreichischen Post zu einer Reduzierung der CO2- und Lärmemissionen in der Stadt bei. Das Pilotprojekt soll aufzeigen, wie diese Erfolge weiter optimiert werden können. Bis 2030 will die Österreichische Post im gesamten Land rein elektrisch zustellen. Seit dem Frühjahr dieses Jahres wird die Flotte nur noch um rein elektrische Zustellfahrzeuge erweitert.