Autobauer : Deutsche Autohersteller von Menschenrechtsorganisation kritisiert
Die deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz sehen sich mit Vorwürfen zur Menschenrechtslage in der chinesischen Uiguren-Provinz Xinjiang konfrontiert. Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) hat nach eigenen Angaben beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) Beschwerde gegen die drei Autokonzerne eingelegt.
Die Unternehmen hätten bisher nicht belegt, dass sie angemessen auf das Risiko von Zwangsarbeit in Zulieferfabriken in der Uiguren-Region reagierten, teilte das ECCHR mit. Die Beschwerde werde vom Weltkongress der Uiguren und dem Verband kritischer Aktionäre unterstützt.
Seit Anfang des Jahres sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, den Schutz von Umwelt und Menschenrechten entlang ihrer globalen Lieferketten zu verbessern. Unternehmen, die im Ausland produzieren oder Teile herstellen lassen, müssen Verantwortung für Produktionsprozesse und Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern übernehmen.
Volkswagen zeigte sich von der ECCHR-Beschwerde überrascht. Man werde sie prüfen und sich dann dazu äußern, sagte ein Sprecher. Mercedes-Benz erklärte, man nehme solche Berichte sehr ernst, sei aber nicht direkt in der Uiguren-Region tätig. Der Konzern stehe in Kontakt mit seinen Zulieferern und dränge diese bei Zweifeln auf Aufklärung. Sollten sich die Vorwürfe als begründet und nachprüfbar erweisen, würden geeignete Maßnahmen zur Einhaltung der Standards für verantwortungsvolle Beschaffung ergriffen. Von BMW war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
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Zuletzt war Volkswagen in die Kritik geraten. Der Autokonzern betreibt mit seinem chinesischen Partner SAIC in Xinjiang ein Werk, in dem Autos montiert werden. Nach Protesten am Rande der Hauptversammlung und Vorwürfen von Investoren bereitet VW eine unabhängige Untersuchung in dem Werk vor. Man sei "in guten Gesprächen" mit SAIC, um die Möglichkeiten einer unabhängigen Prüfung auszuloten. Volkswagen hat wiederholt erklärt, nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt zu sein. Aus der Region gibt es seit langem Vorwürfe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
(APA/red.)